1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Sachsen-Anhalt
  6. >
  7. Billiger Populismus der Linkspartei

Kommentar zum Anti-Wessi-Plakat Billiger Populismus der Linkspartei

Aktualisiert: 25.4.2021, 22:00
Eva von Angern (Die Linke), Spitzenkandidatin für die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt, enthüllt ein Wahlplakat.
Eva von Angern (Die Linke), Spitzenkandidatin für die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt, enthüllt ein Wahlplakat. dpa

Magdeburg - Die Linke war in Sachsen-Anhalt mal Volkspartei. Bei der aktuellen MDR-Umfrage kam die Linkspartei aber nur noch auf zwölf Prozent. Dafür gibt es einige Gründe. Vieles aus der linken Programmatik bieten auch SPD und Grüne - mit dem Unterschied, dass die beiden realistische Aussichten haben, das auch in einer Regierung umsetzen zu können. Und viele Wähler, für die die ostdeutsche Identität im Vordergrund steht, werden damit von den erfolgreicheren Parteien AfD und CDU umworben.

Die Linke hat zwar mit sozialer Gerechtigkeit einen politischen Markenkern - bei der MDR-Umfrage kam das Thema aber weit hinter Pandemie und Wirtschaft auf den letzten Platz der wichtigsten Probleme in Sachsen-Anhalt. In so einer verzwickten Lage ist guter Rat teuer - allzu billig ist es, auf Populismus zu setzen. Das Anti-Wessi-Plakat ist ähnlich gestrickt wie der AfD-Slogan „Hol dir dein Land zurück“ von 2017.

Spitzenkandidatin Eva von Angern feiert das Plakat als „Volltreffer“, weil es heftige Kritik hervorgerufen hat. Konkrete Maßnahmen für mehr Ostdeutsche in Führungspositionen hat sie nicht präsentiert - es ging ihr also nur um den Krawall. Das war hoffentlich nur ein Ausfall am politischen Rand. Wenn das Schule macht, steht Sachsen-Anhalt ein schlimmer Wahlkampf bevor. (mz)

Den Autor erreichen Sie unter: [email protected]