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In Thailand im Koma Auswanderer aus Magdeburg in Thailand im Koma

10.01.2017, 10:08
Das Bild zeigt den lebensfrohen Michael S. aus Magdeburg.
Das Bild zeigt den lebensfrohen Michael S. aus Magdeburg. www.leetchi.com/Kerstin Wiegand

Magdeburg - Das tragische Schicksal eines 28-jährigen Magdeburgers sorgt im Internet für Aufmerksamkeit. Michael S. wollte in Thailand sein großes Glück finden: Gemeinsam mit seiner Freundin und ihrer kleinen Tochter wollte er dort eine Familie gründen. Doch seit Anfang Dezember liegt er nach einem Sturz in einem thailändischen Krankenhaus im Koma. Die Polizei ermittelt - und die Familie kämpft verzweifelt darum, ihn wieder nach Hause zu holen. Dazu brauchen die Magdeburger finanzielle Unterstützung.

Magdeburger Michael S. im Koma: Familie kämpft um Rückkehr nach Deutschland

Im Internet hat seine Tante einen Spendenaufruf gestartet. „Unserer Familie ist zwei Wochen vor Weihnachten ein großes Unglück widerfahren.“, heißt es dort gleich zu Beginn.

In der Nacht, in der das Unglück passierte, soll es einen heftigen Streit in seinem Haus gegeben haben. Laut seiner Tante hatte Michael S. einen Freund angerufen und den Lautsprecher am Handy einschaltet. „Was danach passiert ist, können wir nur ahnen. Offiziell sagte die Freundin nur, er sei auf der Treppe gestürzt“, heißt es auf der Spendenseite weiter.

Anzeige bei der thailändischen Polizei: Familie von Michael S. geht von Gewalttat aus

Durch den Sturz habe sich der Auswanderer eine große Wunde am Kopf zugezogen und liege seitdem in einem Krankenhaus in Hua Hin im Koma.

Die Familie geht davon aus, dass Michael S. gewaltsam verletzt wurde und erstattete Anzeige bei der thailändischen Polizei.

Über die Weihnachtsfeiertage besuchten seine Eltern den jungen Mann im Krankenhaus. „Ich saß die ganze Zeit am Krankenbett, habe Michas Hand gedrückt und gehofft, dass er spürt, dass ich bei ihm bin“, sagt Michaels Mutter laut eines Berichts der Bild-Zeitung.

Ohne Krankenversicherung in Thailand: Rücktransport von Michael S. kostet bis zu 80.000 Euro

Das allein sei schon ein Schock für die Familie gewesen. Doch im Nachhinein stellte sich heraus, dass er keine Krankenversicherung hat. „Er hatte nur eine Versicherung für 45 Tage und diese dann nicht verlängert.“, schreibt die Tante.

Eine Rückholung nach Deutschland kostet in einem Linienflieger zwischen 30.000 und 60.000 Euro. In einem Ambulanzjet sind es sogar um 80.000 Euro. Die Kosten für das Krankenhaus belaufen sich auf etwa 9.000 Euro. Auf der Spendenseite heiß es dazu: „Unbezahlbar für unsere Familie. Mein Vater wird im kommenden Jahr 85. Er möchte gern seinen Enkel noch wieder sehen.“

Spenden für Michael S. aus Magdeburg: Familie von Anteilnahme überwältigt

Insgesamt haben schon über 1.400 Menschen Geld für Michael S. gespendet. Über 30.000 Euro (Stand 9.1.17) sind so schon zusammengekommen. Die Initiatorin des Aufrufs zeigt sich überwältigt von der großen Anteilnahme. „Ich möchte mich nochmals ganz recht herzlich im Namen der gesamten Familie bei jedem einzelnen Spender und Mutmach-Kommentatoren bedanken. Ihr seid Wahnsinn.“, schreibt sie. (mz)