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AfD im Land AfD im Land: André Poggenburg tritt als Fraktions- und Landesvorsitzender zurück

Von Hagen Eichler 08.03.2018, 10:15
André Poggenburg (AfD) im Landtag im Magdeburg.
André Poggenburg (AfD) im Landtag im Magdeburg. imago stock&people

Magdeburg - Unter dem Druck der AfD-Landtagsabgeordneten gibt Landes- und Fraktionschef André Poggenburg beide Ämter auf. Zum Monatsende werde er zurücktreten, erklärte Poggenburg am Donnerstag in einer Pressemitteilung.

Er habe die Entscheidung „freiwillig und verbindlich“ getroffen, erklärte er. Der Beschluss sollte ursprünglich noch geheim bleiben. Er habe sich der Fraktion bereits zu Beginn der Woche erklärt, heißt es. Am Mittwochabend war die Information jedoch durchgesickert.

Das sagte André Poggenburg zu dem angekündigten Rücktritt

In einer weiteren Pressemitteilung, verantwortet vom gesamten Fraktionsvorstand heißt es, Poggenburg wolle „Druck von Fraktion und Partei“ nehmen. „Dies wurde innerhalb der Fraktion als äußerst ehrenwert und konstruktiv aufgefasst“, heißt es.

André Poggenburg tritt zurück: Wer als neuer Parteichef der AfD in Sachsen-Anhalt gehandelt wird

Anlass des Rückzugs ist interne Kritik an einer türkenfeindlichen Rede beim politischen Aschermittwoch in Sachsen. Poggenburg hatte dort die Türkische Gemeinde in Deutschland als „Kameltreiber“ und Doppelstaatler als „vaterlandsloses Gesindel“ beschimpft.

Nach dieser Rede sei „ein enormer medialer Druck aufgebaut“ worden, erklärte Poggenburg. „Ich persönlich kann diesem Druck problemlos begegnen, möchte diesen aber von den Mitgliedern, Fraktionskollegen und Parteifreunden abwenden.“

Nach MZ-Informationen steht auch Mario Lehmann, Vater von Poggenburgs Lebensgefährtin Lisa Lehmann, vor dem Abgang aus dem Fraktionsvorstand. Sowohl Poggenburg als auch Lehmann hatten bei einer Probeabstimmung kaum Unterstützung erhalten.

Als neuer Fraktionschef wird der Magdeburger Oliver Kirchner gehandelt. Er ist Mitglied des äußerst rechten Parteiflügels, der Patriotischen Plattform. (mz)