Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Weißer Ring will gezielter helfen
Schierke/dpa. - Die Polizei und diestaatlichen Stellen, die mit den Betroffenen als erstes in Kontaktkommen, müssten eine aktive Vermittlerrolle einnehmen, sagte derLandeschef Wolfgang Kummerländer am Samstag anlässlich einer Tagungin Schierke. «Sie sollten unsere Faltblätter nicht nur übergeben,sondern am besten die Opfer an uns weiterleiten.» Diese seien nachoft nicht in der Lage, sich selbst zu organisieren.
Die Zusammenarbeit mit der Polizei habe sich in den vergangenenJahren zwar etwas verbessert, das reiche aber noch nicht aus, sagteKummerländer. Angesichts der Vielzahl der Kriminalitätsopfer kämennoch immer zu wenige zum Weißen Ring, um sich Beistand undUnterstützung zu holen. Wenn die Opfern besser darüber informiertwären, was der Weiße Ring leiste, könnte mehr von ihnen geholfenwerden.
Der Weiße Ring hat eigenen Angaben zufolge in Sachsen-Anhalt rund600 Mitglieder, 125 davon betreuen ehrenamtlich in 14 AußenstellenOpfer von Gewaltdelikten. Im vergangenen Jahr unterstützte dieOrganisation 391 Menschen finanziell mit einer Gesamtsumme von 103000 Euro. Deutlich mehr Betroffenen wurde ausschließlich beratend zurSeite gestanden. Die Opfer werden beim Umgang mit den Behördenunterstützt, zu Gerichtsterminen begleitet oder erhalten in NotlagenGeld. Die Mittel für seine Arbeit erhält der Weiße Ring allein ausSpenden, Mitgliedsbeiträgen, Zuweisungen von Geldbußen sowietestamentarischen Verfügungen.
Kummerländer wies darauf hin, dass der Weiße Ring weiter nachEhrenamtlichen sucht, die die Organisation unterstützen. Engpässegebe es insbesondere im Altmarkkreis Salzwedel, Wittenberg undDessau-Roßlau.