Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Offene Fragen nach Panne bei Abiturprüfung
HALLE/MZ. - Allerdings verliefnicht alles wie geplant: In der Aufgabenformulierungsteckten Fehler, orthografische und ein inhaltlicher- als "erörtern" gemeint war, hieß es "interpretieren".Der Fehler wurde bemerkt, die Abiturientenerhielten 30 Minuten Zusatz-Zeit für die Prüfung.
Das Magdeburger Kultusministerium konnte allerdingsam Mittwoch nicht klären, ob das für alle betroffenenSchüler gleichermaßen galt. Sprecherin KathrainGaubaum geht indes davon aus, dass an allenSchulen die Anweisungen aus dem Ministeriumumgesetzt worden sind. Solange es keine Hinweiseauf Abweichungen gebe, solle das jedoch auchnicht überprüft werden. Zudem werde keinemSchüler ein Nachteil entstehen, wenn er wegendes Formulierungsfehlers falsche Schwerpunktegesetzt hat.
Landesweit einheitlich
In Sachsen-Anhalt werden die Prüfungsaufgabenfür alle Abiturienten einheitlich festgelegt,geprüft wird landesweit zum selben Termin- es gibt ein Zentralabitur. Deshalb laufenwährend der Abiturtage alle Fäden im Kultusministeriumzusammen. Dort können Fragen gestellt werden,wenn die Prüfungsaufgaben unklar sein solltenoder Fehler festgestellt werden. Das geschaham Montag. Ministeriums-Mitarbeiter und Mitgliederder Kommission, die die Abi-Fragen erarbeitethat, entschieden sich laut Graubaum "innerhalbvon 15 Minuten" für die Korrektur und dieZeitverlängerung. Die Gymnasiasten haben fürihre Deutsch-Prüfung regulär nach einer halbenStunde zum Einlesen fünf Stunden Zeit zumVerfassen ihrer Arbeit.
Rasche Korrektur
Die Abi-Aufgaben werden unter Federführungdes Landesinstituts für Schulqualität undLehrerbildung (Lisa) in Halle zusammengestellt.Dass dabei Fehler unterlaufen sind, ist fürLisa-Präsident Siegfried Eisenmann "sehr bedauerlich".Nach der raschen Korrektur aus Magdeburg seidennoch eine "vernünftige Abiturdurchführunggewährleistet" gewesen.
Für Steven Letzner indes ist der Vorgang "nichtakzeptabel". Der Vorsitzende des Landesschülerratesgehört zu den Betroffenen. An seiner Schulein Burg (Jerichower Land) sei die Zeitverlängerungauch in Anspruch genommen worden. Ob der Vorgangrechtliche Konsequenzen haben könnte, istfür Letzner offen. Jedoch sollte jeder Schülerwissen, dass Prüfungsergebnisse auch angefochtenwerden könnten.