Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Naturschutz im Todesstreifen

MAGDEBURG/HALLE/MZ. - Fläche ist auch historisch wertvoll
"Wir möchten das Grüne Band für spätereGenerationen erhalten. Denn es geht dabeinicht nur um ein naturschutzfachlich außerordentlichwertvolles Areal von europäischer Bedeutung,sondern auch um ein grünes Mahnmal unsererGeschichte", sagte Aeikens der MagdeburgerVolksstimme. Der Minister wird den Vertragdemnächst seinen Kabinettskollegen zur Zustimmungvorlegen - in der Vergangenheit bestehendeBedenken gelten inzwischen als ausgeräumt.So hatte es Sorgen wegen eventueller Altlastenauf dem Grenzareal gegeben. Deren Beseitigungwürde der Eigentümer, das Land, zahlen müssen.Mit Altlasten rechnet Aeikens jedoch nicht."Nach menschlichem Ermessen ist das nichtder Fall."
Vor allem hatten aber bei der Übernahme erforderlicheGrundstücksvermessungen und deren Kosten einenfrühere Vertragsabschluss mit dem Bund behindert.Diese Vermessungen können nun durch Grundstückstauschevermieden werden. Laut Minister sieht derVertrag vor, dass das Land für die kostenloseÜbernahme der Flächen das Grüne Band ökologischentwickelt. Dazu solle das Land Naturschutzexpertendes Bundes zu Rate ziehen. Diese Arbeitensollen aus Pachteinnahmen bezahlt werden -es geht dabei um 250000 Euro.
Land und Bund hatten über das grüne Immobiliengeschäftseit Jahren verhandelt. Die Übernahme desökologisch wie historisch ungewöhnlichen Landstrichesfordern Naturschützer seit zwei Jahrzehnten.Bereits 2008 einigte sich Thüringen mit demBund über sein Grünes Band.
Biotop-Verbund soll erhalten bleiben
"Die Übernahme der Flächen vom Bund unddie festgeschriebene Sicherung des Arealsfür den Umweltschutz ist auch ein Ergebnisunserer Bemühungen", sagte Julia Wendenkampf,kommissarische Geschäftsführerin des Bundesfür Umwelt und Naturschutz (BUND) Sachsen-Anhalt,zur Ankündigung des Ministers.
Das Ziel aller Beteiligten müsse sein, deneinzigartigen Biotop-Verbund im ehemaligenTodesstreifen zu erhalten. Denn das GrüneBand unterliege einem hohen Nutzungsdruckdurch Straßenbau und Landwirtschaft. "DasAreal muss gesichert und weiter entwickeltwerden. Es gibt Anfänge: Wir haben bereitsmit dem Harzer Verkehrsverband ein Projektzum sanften Tourismus im Grünen Band gestartet",so Wendenkampf. Damit wolle man zeigen, wieTourismus, Landwirtschaft und Naturschutzzusammen funktionieren könnten.