Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Mobile Zöllner entdecken regelmäßig Heizöl in Dieseltanks
Magdeburg/Halle/dpa. - Hinzu kommtein Strafverfahren. Die meisten ertappten Auto- und Lastwagenfahrerseien Osteuropäer, sagte Zollsprecher Siegfried Binneböse inMagdeburg. Mit der EU-Osterweiterung seien etwa in Polen und Litauendie Mineralölsteuern gestiegen und deshalb werde dort oft dasgünstigere Heizöl getankt.
In diesem Jahr haben die Zöllner bislang 20 Fälle aufgedeckt. 19der Autofahrer hatten insgesamt knapp 2000 Liter Heizöl getankt. Dereinzige ertappte deutsche Autofahrer muss besonders viel Steuernnachzahlen. Ihm wird der Missbrauch von 10 000 Litern Heizöl zur Lastgelegt. Der Hausbesitzer war seit Jahren regelmäßig Kunde einesHeizölhändlers. Die Steuerfahnder dürfen die Rechnungen dervergangenen zehn Jahre zurückverfolgen und so konnten sie dieDifferenz zwischen dem für das Haus nötigen Heizöl und dertatsächlich gekauften Menge ermitteln.
In Stichproben untersuchen die Zöllner die Tankfüllungen mit einemsogenannten Mineralölheber. Das ist ein Schlauch mit einemGlaskolben, der einen Unterdruck erzeugt. Damit wird der Kraftstoffangesaugt. In der Regel erkennen die Kontrolleure auf den erstenBlick, ob es sich um Diesel oder das eingefärbte Heizöl handelt. BeiMischungen können sie mit einem chemischen Test im Reagenzglasfeststellen, ob Heizöl im Diesel enthalten ist. Selbst wenn es sichnur um zwei Prozent handele, müsse der volle Steuersatz nachgezahltwerden, hieß es beim Zoll.