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Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Landesvertretung in der Hauptstadt feierlich eröffnet

01.04.2003, 13:23
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (r) und die Gebietsweinkönigin Saale-Unstrut, Melanie Boy, begrüßen am Mittwoch (02.04.2003) Bundespräsident Johannes Rau bei der Einweihung der Landesvertretung in Berlin. Als letztes Bundesland eröffnet Sachsen-Anhalt den mit 22 Millionen Euro sanierten und ausgebauten Altbau mit 28 Mitarbeitern. (Foto: dpa)
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (r) und die Gebietsweinkönigin Saale-Unstrut, Melanie Boy, begrüßen am Mittwoch (02.04.2003) Bundespräsident Johannes Rau bei der Einweihung der Landesvertretung in Berlin. Als letztes Bundesland eröffnet Sachsen-Anhalt den mit 22 Millionen Euro sanierten und ausgebauten Altbau mit 28 Mitarbeitern. (Foto: dpa) dpa

Berlin/dpa. - Nun ist auch Sachsen-Anhalt mit einer eigenenVertretung in Berlin präsent: Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU)übergab am Mittwoch im Beisein von Bundespräsident Johannes Rau dasfrisch sanierte Gebäude in der Nähe von Reichstag, Parlamentsgebäudenund Bundeskanzleramt offiziell seiner Bestimmung. Damit ist die Reiheder Länderrepräsentanzen in der Hauptstadt komplett. Die Bundesländerhatten in den vergangenen Jahren nach und nach an verschiedenenStellen des Parlaments- und Regierungsviertels neue Häuser oderdenkmalgeschützte Altbauten bezogen.

Sachsen-Anhalt eröffnete seine Vertretung in der Luisenstraßegenau fünf Jahre nach dem Kauf des Gebäudes, das zu DDR-Zeiten alsKünstlerclub «Möwe» bekannt war. Streit um die Höhe des Kaufpreises,Umplanungen wegen fehlender Finanzen und Bauprobleme hatten denEinzug verzögert. Inzwischen sei das Gebäude richtig schmuckgeworden, sagte Böhmer. «Ich bin glücklich darüber, die Vertretung inBesitz nehmen zu können.» Sachsen-Anhalt werde sie nutzen, um sich inder Hauptstadt darzustellen und zu zeigen. Rau wünschte «von Herzenalles Gute und Gottes Segen».

Böhmer erinnerte an die bewegte Geschichte des 1827/28 alsbürgerliches Wohnhaus errichteten Gebäudes, das auch einmal alsKrankenhaus diente. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es kulturellerTreffpunkt im Ostteil Berlins. In der «Möwe» waren Carl Zuckmayr,Gustav Gründgens, Hans Albers, Klaus Kinski, Sophia Loren oder YvesMontand zu Gast.

Das teilweise unter Denkmalschutz stehende Haus wurde für 10,7Millionen Euro saniert und durch einen Neubau erweitert. Dashistorische Treppenhaus und die Beletage wurden sorgfältigrestauriert. Das Holz verkleidete Kaminzimmer glänzt mitBlattgoldverzierung und Deckenmalerei. Zum Arbeitsbereich desMinisterpräsidenten gehört der so genannte Marmorsaal. Rund 40 Firmenaus Sachsen-Anhalt waren am Um- und Neubau beteiligt. DieGesamtkosten einschließlich Kaufpreis betrugen knapp 22 MillionenEuro.

Nachdem Finanzminister Karl-Heinz Paqué (FDP) demMinisterpräsidenten symbolisch den Schlüssel für das Haus übergebenhatte wurde die Eröffnung mit einem ersten Saale-Unstrut-Jungweinfestgefeiert. Der Bevollmächtigte des Landes beim Bund, StaatssekretärMichael Schneider, kündigte an, dass dieses Fest künftig immer imApril veranstaltet werden solle.