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Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Krankenkassen werden für viele günstiger

Von Bärbel Böttcher 17.12.2014, 19:24
Eine elektronische Gesundheitskarte der Techniker Krankenkasse steckt in einem Lesegerät.
Eine elektronische Gesundheitskarte der Techniker Krankenkasse steckt in einem Lesegerät. dpa Lizenz

Halle (Saale) - Für viele Sachsen-Anhalter wird die Krankenversicherung günstiger. So senkt die AOK Sachsen-Anhalt den Beitragssatz ab 1. Januar 2015 von bisher 15,5 auf 14,9 Prozent und ist bundesweit eine der preiswertesten Krankenkassen. Die IKK „gesund plus“ verlangt künftig 15,2 Prozent. Techniker Krankenkasse und Knappschaft verringern den Beitrag um jeweils 0,1 Prozentpunkte auf 15,4 Prozent. Für andere Versicherte, etwa die der Barmer GEK, ändert sich dagegen nichts.

Kassen können Zusatzbeiträge erheben

Hintergrund ist die von der Großen Koalition beschlossene Finanzreform, die ab Januar wirksam wird. Danach beträgt der von Arbeitnehmern und Arbeitgebern je zur Hälfte getragene Beitragssatz aller Kassen 14,6 Prozent. Der Sonderbeitrag von 0,9 Prozent, für den die Versicherten allein aufkommen mussten, fällt weg. Die Kassen können aber je nach Finanzlage einkommensabhängige Zusatzbeiträge erheben, die die Versicherten ebenfalls allein tragen müssen. Deren Höhe wird künftig Bestandteil des Wettbewerbs sein. Sobald eine Kasse einen Zusatzbeitrag erhebt oder erhöht, können deren Mitglieder die Kasse wechseln.

AOK-Vorstand Ralf Dralle sieht in dem sehr günstigen Beitragssatz seiner Kasse den Lohn für gute Arbeit. Die AOK habe „schon immer gut gewirtschaftet und effiziente Strukturen aufgebaut“. Das zahle sich jetzt aus. „Natürlich“, so fügt er hinzu, „hilft uns dabei auch, dass wir in Sachsen-Anhalt Marktführer sind.“ Der AOK-Zusatzbeitrag macht nur 0,3 Prozentpunkte aus. Dralle ist optimistisch, dass der Beitragssatz über einen langen Zeitraum gehalten werden kann. „Auf dieses Ziel arbeiten wir hin.“

Volker Schmeichel, Sprecher des Verbandes der Ersatzkassen in Sachsen-Anhalt, betont, dass die freie Kassenwahl ein hohes Gut sei. Dabei sollten aber nicht allein finanzielle Aspekte eine Rolle spielen. Schmeichel verweist auf die „erstklassige Versorgung“ durch die Ersatzkassen. In diesem Sinne äußert sich auch Jens Hennicke, Leiter der TK-Landesvertretung in Sachsen-Anhalt.

„Die TK ist weder die billigste noch die teuerste Krankenkasse, dafür aber eine der leistungsfähigsten“, sagt er. Der Zusatzbeitrag von 0,8 Prozentpunkten beruhe auf einer soliden und vorausschauenden Kalkulation. Hennicke hält es für bemerkenswert, „dass Kassen, die jetzt mit einem besonders niedrigen Zusatzbeitrag aufwarten, über den Gesundheitsfonds mehr Geld bekommen, als sie für ihre Versicherten ausgeben“. Er spielt auf den Risikostrukturausgleich an, bei dem Kassen, die viele Mitglieder mit schweren und kostenintensiven Erkrankungen versichern, höhere Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds erhalten.

Die künftigen Beiträge aller Kassen auf: www.krankenkassen.de