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Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Jäger schießen auch wildernde Katzen

06.10.2013, 07:02
Ein Mann zielt mit seinem Jagdgewehr.
Ein Mann zielt mit seinem Jagdgewehr. dpa/Symbol Lizenz

Langenweddingen/Magdeburg/dpa - Kranke Feldhasen, aber auch wildernde Katzen: Die Jäger des Landes regulieren nicht nur die Bestände sich stark vermehrender Tiere wie Waschbären und Hasen. Die Weidmänner erlegten auch wildernde Katzen und Hunde, sagte der Leiter des Landesforstbetriebs, Bernd Dost, in Magdeburg. Laut Jagdrecht müssten die entlaufenen oder ausgesetzten Haustiere in den Revieren erlegt werden.

Denn: „Sie können große Schäden am Ökosystem anrichten“, betonte der Geschäftsführer des Landesjagdverbands, Wilko Florstedt, in Langenweddingen. So würden sie unter anderem Echsen und Jungvögel fressen. Zudem könnten sie Krankheiten übertragen.

„Wildernde Hunde und Katzen, die sich außerhalb von Ortschaften aufhalten, können bejagt werden“, sagte Florstedt. Es gäbe jedoch genau festgelegte Ortsgrenzen, die die Jäger beachten müssten. Zudem müssten sich die Weidmänner davon überzeugen, dass es sich bei den Vierbeinern um keine Haustiere handle.

Öko-Gleichgewicht in Gefahr

Von Mitte Oktober an bringen die Jäger wieder Tiere wie Iltisse, Hermeline oder Waldschnepfen zur Strecke. Ganzjährig regulieren sie die Bestände von Fuchs, Waldkaninchen oder dem sich immer stärker verbreitenden Waschbären. Im Jagdjahr 2012 wurden unter anderem 51 700 Rehwildarten, 34 500 Schwarzwildtiere oder 700 Tiere Muffelwild gestreckt.

Von getöteten Katzen und Hunden seien nur Einzelfälle bekannt, sagte die Sprecherin des Nabu Sachsen-Anhalt, Annette Leipelt, in Magdeburg. Für die Tierschützer stellen die streunenden Vierbeiner ein zunehmendes Problem dar. Wenn sie sich in den Wäldern vermehren, bringen sie das Öko-Gleichgewicht aus den Angeln, sagte Leipelt.