Sachsen-Anhalt: Sachsen-Anhalt: Investor will Spielbanken sofort eröffnen

MAGDEBURG/MZ. - Eraslan hatte die Spielbanken Mitte Mai für rund eine Millionen Euro gekauft. Das Innenministerium verweigert dem deutsch-türkischem Investor, der nach eigenen Angaben weltweit 41 Kasinos eröffnet hat, aber die Lizenz. Grund ist nach Aussage einer Sprecherin der "fehlende Nachweis der wirtschaftlichen Leistung".

Der Geschäftsführer der Genova Gaming Group mit Sitz in Berlin wurde am Mittwoch vom Spielbanken-Betriebsrat in Magdeburg der Öffentlichkeit vorgestellt. Betriebsrat-Vorsitzender Hans-Ekkehardt Stieglitz zeigte sich überzeugt, dass die Spielbanken mit Eraslan am Markt bestehen werden. "Er kommt aus dem Metier. Er hat das nötige Know-How", sagte Stieglitz.

Eraslan würde nach eigener Aussage auch sofort mit dem Betrieb der Spielbanken beginnen. Vorausgesetzt, er erhalte das Geld aus den Rücklagen, die das Land einbehalten habe. Konkret geht es um 800 000 Euro - einen Teil der Sicherheiten, die die israelisch-zypriotische Sybil-Group hinterlassen hat. Ein Sprecher des Magdeburger Finanzministeriums sagte hingegen, dass man keine Veranlassung sehe, das Geld auszuzahlen. "Die 800 000 Euro sind für einen alten Kredit veranschlagt."

Unabhängig von den Problemen mit den Ministerien will Eraslan in Magdeburg, Halle und Wernigerode vier Millionen Euro investieren. Damit sollen die Spielstätten attraktiver werden. Verstärkt solle es Entertainment-Angebote geben, sagte der Investor.

Eraslan ist nach eigenen Angaben in Ulm geboren und in Berlin aufgewachsen. Er habe unter anderem an der Technischen Universität Berlin Betriebswirtschaftslehre studiert. In das Kasino-Geschäft sei er Anfang der 90er Jahre eingestiegen, so Eraslan. Die drei Standorte in Sachsen-Anhalt seien für ihn die ersten in Deutschland.