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Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Gespart wird erst später

28.06.2007, 19:50

Halle/MZ/asc/dpa. - Der Widerstand gegen die Kreisgebietsreform und ihre Folgen in einigen Regionen des Landes war heftig und er dauerte lange. So hatte das Landesverfassungsgericht in Dessau erst am Dienstag die Vierteilung des Kreises Anhalt-Zerbst für rechtens erklärt. Der Kreis, der erst vor 13 Jahren aus Roßlau und Zerbst entstanden war, ist der einzige, der nicht komplett in neuen Kreisgrenzen aufgeht. Auch Weißenfels, Schönebeck, Bitterfeld und Eisleben zogen vor Gericht. Die vier Städte wehrten sich gegen den Verlust des Kreissitzes - vergeblich.

Personal muss bleiben

Jetzt kann die Reform also kommen. Die Landesregierung versucht damit, den sinkenden Einwohnerzahlen und der wachsenden Finanznot zu begegnen. Allerdings wird noch viel Zeit vergehen, ehe es zu den erwünschten Einsparungen kommt. Das zeigt das Beispiel Harz: Im künftigen Harzkreis, mit 244 000 Einwohnern der größte Kreis im Land, wird die Zahl der Verwaltungsmitarbeiter mit 1 200 vorerst konstant bleiben. "Das wird sich erst in den kommenden fünf, sechs Jahren ändern", so Landrat Michael Ermrich (CDU). In vielen Bereichen könnten keine Stellen gestrichen werden, weil sich die Fallzahlen - etwa bei der Sozialhilfe - zunächst nicht änderten.

Auch andere ostdeutsche Länder planen Gebietsreformen. In Sachsen soll zum 1. Juli 2008 die Zahl der Landkreise von derzeit 22 auf dann zehn sinken. In Mecklenburg-Vorpommern wird es von 2009 an nur noch fünf Großkreise (bisher zwölf Kreise) geben - es sei denn, das Landesverfassungsgericht kippt das Projekt noch. Die neuen Kreise wären zum Teil dreimal so groß wie das Saarland.

Zwei neue Städte

Zusätzlich zu den neuen Landkreisen bilden sich in Sachsen-Anhalt am Sonntag auch zwei neue Städte. Dessau geht mit Roßlau zusammen, Bitterfeld mit Wolfen.