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Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Für etwa 21.700 Kinder zahlt der Staat Unterhalt

30.06.2013, 06:54
Kind an der Hand des Vaters
Kind an der Hand des Vaters dpa Lizenz

Magdeburg/dpa - In Sachsen-Anhalt bekommen aktuell etwa 21 700 Kinder Unterhalt vom Staat, weil getrennt lebende Elternteile nicht zahlen. Die Zahl habe sich in den vergangenen Jahren zwischen 21 000 und 22 000 eingependelt, teilte das Sozialministerium auf Nachfrage der Nachrichtenagentur dpa in Magdeburg mit. Im vergangenen Jahr seien knapp 40,2 Millionen Euro als Unterhaltsvorschuss ausgezahlt worden. Die Kosten tragen zu je einem Drittel der Bund, das Land und die Kommunen.

Warum die Eltern für die getrennt von ihnen lebenden Kinder nicht zahlen, ist laut Ministerium unterschiedlich. Eine Statistik gebe es nicht. Klar sei: Oftmals ist es keine Frage des Wollens, sondern des Könnens. Viele seien einfach nicht in der Lage, den Unterhalt zu finanzieren. Die Bandbreite reicht vom Erwerbslosen oder Geringverdiener bis zum Schüler, Studenten oder Auszubildenden. Nicht selten machten Mütter nach der Geburt auch nur unvollständige oder keine Angaben zum Vater des Kindes, so dass dieser nicht zur Zahlung des Unterhalts herangezogen werden könne.

„Sicherlich gibt es auch Elternteile, die eine Unterhaltszahlung verweigern“, teilte das Ministerium weiter mit. Das sei mehr als ärgerlich, denn damit werde dem Kind nicht nur Geld vorenthalten, sondern auch die Möglichkeit, sich wie andere Kinder Bildung, Kultur, soziale Kontakte und Lebensqualität zu leisten. Damit der Konflikt nicht zulasten des Kindes ausgetragen werde, springe der Staat bei Kindern im Alter von bis zu zwölf Jahren ein. Die Hilfe wird für höchstens sechs Jahre gezahlt. Vor dem 6. Geburtstag gibt es je Kind 133 Euro monatlich, danach 180 Euro.

In manchen Fällen holt sich der Staat das gezahlte Geld, oder zumindest Teile davon, zurück. Rund 13 bis 15 Prozent des ausgezahlten Geldes ist das laut Sozialministerium in der Regel in Sachsen-Anhalt. Im vergangenen Jahr habe die Summe bei fast 6,3 Millionen Euro gelegen. Das seien rund 16 Prozent der gewährten Leistungen gewesen.