Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Ermittlungen gegen zwei Apotheken
HALLE/MZ/BOE. - In den jüngstenAbrechnungsskandal bei Krebsmedikamenten sindauch zwei Apotheken aus Sachsen-Anhalt verwickelt.Das sagte der Leiter der Ermittlungsgruppeder Techniker-Krankenkasse, Sven Callis, derMZ. Durch eine Apotheke in Halle sei der Kasseein Schaden von etwa 50000 Euro entstanden.Bei einer weiteren in Magdeburg waren es etwa13000 Euro. Callis erklärte, beide Apothekenhätten die Bereitschaft signalisiert, sichmit der Techniker-Krankenkasse außergerichtlichauf eine Schadenersatz-Regelung zu verständigen.Davon unberührt sei aber eine strafrechtlicheVerfolgung der Vergehen.
Bundesweit stehen etwa 70 Apotheker inVerdacht, sich bei der Abrechnung von Krebsmittelnillegal bereichert zu haben. Sie werden beschuldigt,Wirkstoffe günstig im Ausland erworben unddaraus entsprechende Infusionen hergestelltzu haben. Diese sollen dann zu normalen Preisenbei den Kassen abgerechnet worden sein. DieMittel waren, wie es hieß, in Deutschlandnicht zugelassen. Der Gesamtschaden soll imzweistelligen Millionenbereich liegen.
Der Vorsitzende des LandesapothekerverbandesSachsen-Anhalt, Mathias Arnold, hat keineInformationen zu den Fällen in Sachsen-Anhalt.Der Verband müsse von der Staatsanwaltschaftüber Ermittlungen nicht informiert werden,sagte er der MZ. Er befürwortet aber eineschonungslose, umfassende und vorbehaltloseAufklärung. "Schwarze Schafe müssen strafrechtlichverfolgt werden." Die Behörden würden dabeiumfassend unterstützt. Arnold bedauerte, dassdurch möglicherweise zwei Fälle der gute Rufder mehr als 600 Apotheken im Land beschmutztwerde.