Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: DEHOGA warnt vor Rauchverbot in Restaurants
Magdeburg/dpa. - «Es ist äußerst bedenklich, dass diePolitik derart in die unternehmerische Freiheit eingreifen will»,sagte der DEHOGA-Hauptgeschäftsführer in Sachsen-Anhalt, WolfgangSchildhauer, am Dienstag in einem dpa-Gespräch in Magdeburg.
«Für viele Restaurants ist es schlicht nicht praktikabel, so wiejetzt angedacht extra ausgewiesene, abgeschlossene Raucherräume zuschaffen.» Dazu seien hohe Investitionen nötig, für die vielfachkein Geld da sei. «Außerdem soll es in den Raucherräumen ausArbeitsschutzgründen keine Bedienung geben. Deshalb muss manbefürchten, dass die Raucher dann gleich zu Hause oder kürzer alsüblich in der Gaststätte bleiben.»
Schildhauer verwies auf den Vorschlag seines Verbandes, denGastronomen zu überlassen, ob sie ihr Haus als Raucher- oder alsNichtraucherlokal vermarkten. «Die Restaurants kann man dann vonaußen entsprechend kennzeichnen und dann können die Kundenentschieden, in welches Lokal sie gehen.»
Ergänzend mahnte Schildhauer mehr Sachlichkeit in der Debatte umden Nichtraucherschutz in Gaststätten an. «Es wird ja immerbehauptet, in Irland oder Italien seien die Umsätze in derGastronomie durch Rauchverbote nicht zurückgegangen. Aber seriöseStudien dazu liegen bisher nicht vor.» Bevor es zu «unüberlegtenHandlungen» in Deutschland komme, sollten aus Sicht der DEHOGAentsprechende Untersuchungen abgewartet werden.
Die Bundesländer bemühen sich derzeit beim Nichtraucherschutz umeine einheitliche Lösung. Eine Facharbeitsgruppe verständigte sichauf weitgehende Rauchverbote, die nicht nur in Schulen,Kindertagesstätten und Krankenhäusern, sondern auch in Gaststättengelten sollen. Dort soll der blaue Dunst nach den Vorstellungen derExperten nur noch in extra ausgewiesenen Raucherzimmern erlaubtsein. Die endgültige politische Entscheidung der Gesundheitsministervon Bund und Ländern soll am 23. Februar in Hannover fallen.
In Sachsen-Anhalt gibt es laut DEHOGA 5600 Gastronomiebetriebe.