Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Bürgerarbeit wird erweitert

Halle/dpa/MZ. - Das Arbeitsmarktprojekt "Bürgerarbeit" wird in Sachsen-Anhalt deutlich ausgeweitet. "Wir werden damit ab Juli in der Region Sangerhausen rund 300 Menschen im gemeinnützigen Bereich in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung bringen", kündigte Rainer Bomba, Geschäftsführer bei der Landesarbeitsagentur Sachsen-Anhalt / Thüringen, an. Dazu gehören Tätigkeiten in Vereinen, in der Kirche oder in der Kinder- und Jugend- sowie Altenbetreuung.
Entstehen sollen die Stellen in Helbra, Gerbstedt (beide Landkreis Mansfelder Land) und Hecklingen (Landkreis Aschersleben-Staßfurt). Beide Kreise gehören zum Arbeitsamtsbezirk Sangerhausen, der mit einer Erwerbslosenquote von 21,6 Prozent bundesweit zu den Schlusslichtern zählt. Zudem wird Bürgerarbeit in Thüringen erstmals mit der Kleinstadt Schmölln für rund 180 bis 200 Menschen im Juli gestartet. "Der Grundgedanke dabei ist, nicht Arbeitslosigkeit sondern Arbeit zu finanzieren", sagte Bomba. "Leider reicht unser finanzieller Spielraum als Arbeitsagentur nicht aus, um noch mehr Bürgerarbeit und noch mehr davon flächendeckend zu ermöglichen. Da ist die Bundespolitik gefordert."
Momentan wird Bürgerarbeit aus Mitteln für die Arbeitsmarktpolitik der Agentur für Arbeit beziehungsweise der Arbeitsgemeinschaft (Arge) finanziert. Das Land Sachsen-Anhalt übernimmt aus Mitteln der Europäischen Sozialfonds den Arbeitgeberanteil für die Sozialversicherung.
Die "Bürgerarbeit" ist laut Bomba auch auf internationales Interesse gestoßen, so in der Botschaft der USA und in Finnland. In der skandinavischen Kleinstadt Paltamo startet in Kürze ein ähnliches Projekt. Bomba: "Unsere Erfahrungen sollen demnächst im finnischen Parlament vorgestellt werden."