Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Auch Gerhard Miesterfeldt will Vorsitz der Partei
Magdeburg/MZ/sre. - Hövelmann wirdvorgeworfen, Details seiner Biografie - darunterdie Mitgliedschaft in der SED und die Ausbildungzum Politoffizier der NVA - verschwiegen zuhaben.
Er könne auch "in schwierigen Zeiten Brücken bauen", hieß es im Dezember 2002 über Gerhard Miesterfeldt. Und er könne "sich in die Lage des anderen hineinversetzen". Das Lob für den SPD-Mann kam freilich nicht aus der eigenen Partei, sondern von CDU-Innenminister Klaus Jeziorsky.
Der 50-jährige Miesterfeldt, das wissen viele, ist zudem stets für eine Überraschung gut. Nachdem er in den vergangenen Tagen politisches Terrain sondiert hatte, überraschte er auch die Öffentlichkeit mit seinem neuesten Plan. Nach seinen Jobs als Landrat von Stendal und Regierungspräsident von Magdeburg möchte er nun Landesvorsitzender der Sozialdemokraten in Sachsen-Anhalt werden.
Der Vater von zwei Kindern trat im Oktober 1989 den ostdeutschen Sozialdemokraten bei und ging schnell in die Politik. Der einstige Abteilungsleiter in der diakonischen Einrichtung Wilhelmshof bei Stendal sagt im Rückblick, dass er in seinem Leben von niemandem soviel gelernt habe wie von Suchtkranken. Toleranz sei seine Stärke.
Die wird Miesterfeldt vor allem in der eigenen Partei bald brauchen. Mit seiner Entscheidung, auf dem Landesparteitag im Oktober gegen Holger Hövelmann zu kandidieren, stellt er sich ausdrücklich gegen den wegen des Umgangs mit seiner eigenen Biografie umstrittenen Kandidaten des Landesvorstandes.
"Das ist innerparteiliche Demokratie", kommentiert denn auch der Noch-SPD-Chef Manfred Püchel die Kandidatur von Miesterfeldt. Hövelmann gibt sich ebenfalls gelassen. Die Kandidatur seines Mitbewerbers nennt er eine "sportliche Herausforderung".