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Sachsen Sachsen: 17-Jährige soll Baby in Müllanlage abgelegt haben

29.05.2008, 09:44
Kriminaltechniker der Polizei durchsuchen am 22. April 2008 in Wiesa bei Annaberg-Buchholz (Erzgebirge) auf dem Gelände einer Recyclingfirma, in der eine Babyleiche gefunden wurde den Müll. (Foto: ddp)
Kriminaltechniker der Polizei durchsuchen am 22. April 2008 in Wiesa bei Annaberg-Buchholz (Erzgebirge) auf dem Gelände einer Recyclingfirma, in der eine Babyleiche gefunden wurde den Müll. (Foto: ddp) ddp

Wiesenbad/Zwickau/dpa. - Die 17-Jährige stammt ausBernsbach bei Aue, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft amDonnerstag in Zwickau mit. Sie sei bei der Auswertung von DNA-Probenherausgefiltert und am Mittwoch festgenommen worden. Gegen sie wirdwegen des Verdachts des Totschlags ermittelt. Das Amtsgericht Zwickauerließ am Donnerstag Haftbefehl. Nach Angaben der Staatsanwaltschaftmachte sie vor dem Ermittlungsrichter keine Angaben zum Tatvorwurf.Die 17-Jährige kam in Untersuchungshaft.

Den Angaben zufolge hatte die junge Frau gegenüber den Ermittlerneingeräumt, das Kind lebend geboren zu haben. Zum genauen Tag derGeburt habe sie aber keine Angaben gemacht. Auch zu den genauenUmständen, wie der Säugling zu Tode kam, habe sie sich nichtgeäußert. Die Untersuchung der Rechtsmedizin ergab jedoch lautBehörde, dass das Baby infolge massiver Gewalt gestorben ist.

Laut Ermittler hatte sich die 17-Jährige freiwillig an einem DNA-Test beteiligt. Dazu hatten die Staatsanwaltschaft Zwickau und diePolizeidirektion Chemnitz-Erzgebirge nach dem grausigen Fund in derMüll-Sortieranlage aufgerufen. «Wir haben geprüft, woher derMüll kam und haben entsprechend den Kreis der infrage kommendenFrauen eingegrenzt», erklärte der Sprecher der Staatsanwaltschaft,Frank Hoffmann. Infolge seien etwa 80 Frauen im gebärfähigem Alter umeine DNA-Probe gebeten worden - darunter auch die festgenommene 17-Jährige.

Der männliche Säugling war am 22. April entdeckt worden. EinMitarbeiter der Müll-Sortieranlage in Wiesa in der Gemeinde Wiesenbadfand den Leichnam beim Sortieren von Hausmüll auf dem Förderband.

Blick auf das Gelände einer Recyclingfirma im sächsischen Wiesenbad (Ortsteil Wiesa), wo auf einem Förderband für Recyclingabfälle ein totes Baby gefunden wurde. (Foto: dpa)
Blick auf das Gelände einer Recyclingfirma im sächsischen Wiesenbad (Ortsteil Wiesa), wo auf einem Förderband für Recyclingabfälle ein totes Baby gefunden wurde. (Foto: dpa)
dpa-Zentralbild