1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Saalekreis
  6. >
  7. Warum der Luftschutzbunker in Krumpa so außergewöhnlich ist

Nasser Besuch Warum der Luftschutzbunker in Krumpa so außergewöhnlich ist

Geschichtsdenkmal beliebt bei Besuchern.

Von Diana Dünschel 21.09.2021, 09:34
Im Bunker Krumpa steht Wasser. Die Ausstellung leidet darunter.
Im Bunker Krumpa steht Wasser. Die Ausstellung leidet darunter. Foto: M. Koch

Krumpa/MZ - Den Luftschutzbunker Krumpa besichtigten zum Tag des offenen Denkmals mehr als 800 Besucher. Das zeigt, wie außergewöhnlich er aus zwei Gründen ist. Erstens ist er seit 2015 öffentlich zugänglich.

Baumwurzeln sprengen Beton des Luftschutzbunkers Krumpa

Und zweitens hat sich ein Trio um Matthias Koch aus Mücheln der Geschichte des Addinolwerks und insbesondere der Bombenangriffe zum Ende des Zweiten Weltkriegs auf das Mineralölwerk und damit die gesamte Region angenommen und in einer Ausstellung anschaulich mit vielen Erklärungen und Exponaten dargestellt. Doch nun droht all das Schaden zu nehmen. Denn der Bunker ist nass. Die ehrenamtlichen Betreiber benötigen dringend Hilfe.

„In den Ritzen der Decke bleiben Samen hängen. Es wachsen Bäume. Ihre Wurzeln sprengen den Beton. Wenn es regnet, dringt nun Nässe ein“, erklärt der Müchelner Geschichtsfan. Nach einem der Starkregenfälle vom Sommer habe erstmals im Bunker Wasser gestanden. „Wir lassen Ventilatoren laufen. Aber das Papier leidet. Es droht Schimmelbefall“, sagt Matthias Koch.

Sonderführungen durch den Bunker in Krumpa

Den Saalekreis und die Stadt Braunsbedra habe er informiert. Letztere habe ihm und seinen Mitstreitern, die dem Kultur- und Heimatverein Mücheln angehören, per Überlassungserklärung den Bunker übertragen. Nun müsse sie sich positionieren, ob und wie sie helfen könne. „Wir sind zu dritt und berufstätig. Wir haben weder die Zeit noch das Geld für eine Reparatur“, gibt der Müchelner zu bedenken. Sie und den Verein alleinzulassen, wäre nicht zielführend.

„Wir füllen den Bunker mit Leben, öffnen ihn in der Saison an zwei Wochenenden im Monat, geben Sonderführungen.“ Jetzt zu helfen, sei Aufgabe der Geiseltalkommunen. Denn es gehe um ihre Geschichte. Auch der Ortschaftsrat Krumpa befasste sich in seiner jüngsten Sitzung mit dem Thema. Die Räte waren sich am Ende einig, dass der Bunker auf jeden Fall erhaltenswert ist und das Gespräch mit der Stadt Braunsbedra gesucht werden müsse. Als ersten Schritt wurde vorgeschlagen, einen Sachverständigen hinzuzuziehen.