Von Merseburg nach Mücheln Von Merseburg nach Mücheln: Eine Schule zieht um

Mücheln - Ein Jahr lang stand sie leer, die Pestalozzi-Förderschule in Mücheln. Die aus den 1970er Jahren stammende Lernbehindertenschule hatte durch das umgesetzte Inklusionskonzept, also die Integration von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf in „normale“ Schulklassen, zuletzt immer weniger Schüler und wurde vom Saalekreis als Träger geschlossen.
Jetzt wird das Gebäude seit gut vier Wochen wieder für den Unterricht fit gemacht. Hier zieht mit Beginn des neuen Schuljahres diese Woche die Merseburger Außenstelle der Förderschule „Heinrich Kielhorn“ Großkayna ein, weil sie saniert werden soll.
Bauamtsleiter: Wir schaffen in Merseburg freien Raum
„Wir schaffen in Merseburg freien Raum. Dafür werden hier in Mücheln insgesamt etwa 220.000 Euro investiert“, sagt der Bauamtsleiter des Saalekreises, Thomas Mahler, bei einem Vor-Ort-Termin. Das betreffe hauptsächlich den Brandschutz. Neue Brandschutztüren und eine Brandmeldeanlage werden laut seiner Auskunft eingebaut. Die Flure kann man so künftig voneinander abschotten.
Sie bekommen außerdem eine Sicherheitsbeleuchtung. Dazu komme der barrierefreie Umbau, weil unter den künftigen Schülern auch Rollstuhlfahrer seien. Zudem werden die Sanitäranlagen um eine Pflegetoilette, in der zum Beispiel gewindelt werden kann, erweitert. Zwischen den Klassenräumen entstehen Durchbrüche, weil die Förderschule einen anderen Platzbedarf hat als andere Schulen.
Im Schulgebäude arbeiten noch verschiedene Gewerke nebeneinander
Im Moment arbeiten im Schulgebäude noch verschiedene Gewerke nebeneinander. Die Klassenräume sind frisch gestrichen. Die erweiterten Sanitäranlagen werden gefliest. Mitarbeiter einer Reinigungsfirma putzen die Fenster und waschen die Türen ab. Die Zugänge zum Innenhof haben Rampen bekommen. Jetzt muss noch Ordnung in der zum Möbel-Zwischenlager umfunktionierten Turnhalle geschaffen und der Spielplatz vom Tüv überprüft werden.
Aber der Bauamtsleiter hat keinen Zweifel, dass alles bis Donnerstag fertig ist. „Wir sind sehr zufrieden, was hier in der Kürze der Zeit umgesetzt wird. Diese Leistung muss man würdigen“, sagt Mahler. Er nennt konkret das Büro IHT aus Halle, das erst geplant habe und jetzt für die Bauüberwachung zuständig sei. Auch dass die Vergaben im Kostenrahmen blieben, sei heutzutage nicht selbstverständlich.
Die Möbelwagen kommen noch, kennt Doreen Jacob, die amtierende Sachgebietsleiterin im Amt für Bildung, Kultur und Tourismus der Kreisverwaltung, die Planung. Acht Klassen mit rund 60 Schülern ziehen in Mücheln ein, sagt sie. Weil das Gebäude aber nicht ausreiche, um alle Schüler aus Merseburg unterzubringen, würden drei Klassen in Merseburg verbleiben. Im Schuljahr 2019/20 sei dann auch ihr Umzug ins Geiseltal vorgesehen. Dazu sollen dann neben der Schule zusätzliche Module aufgestellt werden. (mz)
