Die Gefahr ist noch nicht vorbei Verheerende Sturmschäden in Region Merseburg und Querfurt - Parks und Friedhöfe gesperrt
Parks und Friedhöfe sind gesperrt. Auch im Forst hat „Ignatz“ für Schäden gesorgt.

Merseburg/Querfurt/MZ - Auch wenn der Sturm abgeflaut ist - die Lage bleibt dramatisch. „Wir müssen darum bitten, den Südpark aktuell zu meiden. Das Gleiche gilt für den Stadtpark, den Thomas-Müntzer-Park und die Bereiche am Vorderen und Hinteren Gotthardteich - also überall dort, wo Bäume stehen. Es ist immer noch gefährlich“, warnt Gerd Heimbach, der Leiter des Merseburger Straßen- und Grünflächenamtes. Es könnten immer noch Bäume umstürzen oder große Äste herunterfallen. Allein im Südpark sind nach ersten Erkenntnissen bis zu 15 Bäume umgefallen.
Am Gotthardteich hat es laut Grünflächenamt zwei große Weiden erwischt. „Wäre der Sturm vier Wochen später gekommen, wären die Schäden möglicherweise geringer gewesen“, meint Matthias Rudolph vom Sachbereich Baum der Stadt. Da viele Bäume noch voll belaubt seien, habe der Sturm eine größere Angriffsfläche gehabt, erklärt er. Gleichzeitig zeigte er Unverständnis für Leute, die sich trotz Warnungen in Parks begeben und sich dadurch selbst in Gefahr bringen. Er habe am Donnerstag, als der Sturm seinen Höhepunkt hatte, eine Familie mit Kleinkindern im Südpark angetroffen und sie gewarnt. „Sie sagten, sie seien doch extra aus Jena gekommen.“ Rudolph schüttelt den Kopf.
Auch die Friedhöfe in der Region melden Schäden durch den Sturm. Deshalb müssten unter anderem bis zur Wiederherstellung der Sicherheit der Altenburger Friedhof in Merseburg voraussichtlich bis einschließlich Montag, 25. Oktober, und der Stadtfriedhof bis einschließlich Mittwoch, 27. Oktober, geschlossen bleiben, sagte Volker Schikowsky Vorsitzender des Gemeindekirchenrates des Evangelischen Kirchspiels Merseburg. Ausgenommen davon seien geplante Beerdigungen. „Mitarbeiter der Friedhofsverwaltung sorgen dafür, dass diese stattfinden können.“

Große Sturmschäden im Ziegelrodaer Forst
Auch im Ziegelrodaer Forst hat das Sturmtief für große Schäden gesorgt. Zahlreiche Bäume seien umgekippt, berichtet Adrina Hecht, Forstleiterin des Reviers Ziegelroda beim Landesforstbetrieb Sachsen-Anhalt. „Alle Wege sind zu.“ Derzeit seien acht Waldarbeiter und weitere Dienstleister dabei, mithilfe von Maschinen die Hauptwege frei zu machen, ab kommender Woche sind auch die Nebenwege dran. „Gestern waren wir gar nicht im Wald, weil es zu gefährlich war“, so die Forstleiterin. Aber auch jetzt bestehe noch Gefahr durch viel Totholz, welches in den Baumkronen hängt. Es ist also Vorsicht geboten. In diesem Zusammenhang weißt Hecht noch einmal darauf hin, dass es verboten ist, mit dem Auto in den Wald zu fahren. Wer das trotzdem tut, bewegt sich außerhalb des öffentlichen Verkehrsraumes. „Es greift kein Versicherungsschutz, wenn das Auto beschädigt wird.“
Die Stadt Merseburg hat bereits zusätzlich zwei Firmen verpflichtet, die die helfen sollen, die entstandenen Schäden zu beseitigen. „Ich vermute allerdings, dass wir damit zwei bis drei Wochen beschäftigt sein werden“, meint Gerd Heimbach.
Laut Kreisverwaltung habe es auch am Tag nach „Ignatz“ weiter viele Anrufe von Bürgern bei der Leitstelle gegeben, die von umgestürzten Bäumen berichteten. Vom Beginn des Sturms bis zum frühen Freitagnachmittag wurden insgesamt rund 300 Einsätze der Feuerwehren im Kreis gezählt.