Unterstützung für Wiedereinstieg in Job Unterstützung für Wiedereinstieg in Job: Starke Frauen wollen Chance nutzen

Merseburg/Querfurt - Yvette Gemski hat Broschüren und Flyer auf dem Arm und wartet auf den nächsten Vortrag im Ständehaus in Merseburg. Sie gehört zu jenen Frauen, die von Arbeitsagentur und Jobcenter nach Merseburg eingeladen wurden, um am Frauenaktionstag teilzunehmen. Ziel ist es, Frauen, die aus verschiedenen Gründen nicht oder nicht mehr arbeiten, den Wiedereinstieg zu erleichtern.
Yvette Gemski ist stolze Mutter eines dreijährigen Kindes. Sie hat die Elternzeit genutzt und sich auf die Erziehung konzentriert. Doch nun will sie wieder etwas mehr für sich tun. „Ich bin nicht nur Mutter und will nicht nur zu Hause sein.“ Sie wünscht sich, wieder arbeiten gehen zu können, ist aber nicht mehr so flexibel wie früher. Die 28-jährige Querfurterin habe vor der Geburt ihres Kindes in der Produktion eines Lebensmittelherstellers im Dreischichtsystem gearbeitet. „Das geht jetzt einfach nicht mehr. Auch mein Partner arbeitet in Schichten.“
„Ich wäre auch bereit, noch einmal umzuschulen“
Daher wünscht sie sich einen Job, der mit ihrem Familienleben vereinbar ist. An Motivation mangelt es der jungen Mutter nicht. Sie wolle in der Region arbeiten, müsse sich aber auch an die Öffnungszeiten der Kita halten. „Ich wäre auch bereit, noch einmal umzuschulen oder eine neue Ausbildung zu machen.“ Offen sei sie für verschiedene Berufe, aber es ist schwer etwas zu finden, dass auch zeitlich vereinbar ist. Sie kenne beispielsweise auch Produktionen, da wurden einst „Mamaschichten“ angeboten. „Warum gibt es sowas nicht mehr?“, fragt sie rhetorisch.
Um das Potenzial von Frauen wie Yvette Gemski auf dem Arbeitsmarkt nicht zu verschenken, haben Arbeitsagentur und Jobcenter von Krankenkasse über Jugend- und Gesundheitsamt, Mehrgenerationenhaus, Familienpaten und den Organisationen Caritas, der Paritätische und Arbeiterwohlfahrt verschiedene Akteure an einen Ort geholt, um die Fragen der Frauen zu beantworten und ihnen auf dem Weg zu einem Job zu helfen.
Frauen brauchen manchmal nur einen Schubs
„Dabei geht es nicht nur um Frauen, die nach der Erziehung der Kinder wieder anfangen wollen. Auch nach der Pflege von Angehörigen oder nach langer Zeit ohne Arbeit suchen viele einen Einstieg“, sagt Kerstin Majewski von der Arbeitsagentur Halle. Dabei brauchen die Frauen manchmal nur einen Schubs, der ihnen vor Augen führt, wo ihre Stärken liegen und welche Möglichkeiten die Region ihnen bietet.
„Dabei ist auch wichtig, dass sie die Angebote kennen, bei denen sie Unterstützung erhalten“, fügt Ines Stöbe vom Jobcenter Saalekreis hinzu. Daher liegt ein Fokus auf den alleinerziehenden Frauen, die Haushalt und Kinder neben der Arbeit allein managen. (mz)