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Tumultartige Szenen wegen vollem Fahrzeug Tumultartige Szenen wegen vollem Fahrzeug: Sturm auf das Schadstoffmobil im Saalekreis

Von Michael Bertram 14.10.2017, 06:00
Sven Fröbel im Enstsorgungsfahrzeug Sondermüll
Sven Fröbel im Enstsorgungsfahrzeug Sondermüll Peter Wölk

Merseburg/Querfurt - Ob leere Batterien, Farben oder Lacke - fast ein Kilo dieser Schadstoffe produziert jeder Bewohner des Saalekreises statistisch gesehen pro Jahr. Müll, der erst einmal entsorgt werden will und aufgrund der darin enthaltenen Giftstoffe nicht einfach in die Tonne vor der Haustür gekippt werden kann. Eine Aufgabe, die die Mitarbeiter des Schadstoffmobils, aufgrund der anfallenden Mengen neuerdings vor eine ganz schöne Herausforderung stellt.

Zwar merkt der Landkreis als Auftraggeber für die Entsorgung an, dass lediglich im Fall von Altbatterien und Arzneimitteln ein kontinuierlicher Anstieg zu verzeichnen ist, sich ansonsten aufgrund schwankender Mengen  kein allgemeingültiger Trend abzeichne.

In Schkopau waren tumultartige Szenen zu erleben

Dass an den einzelnen Stationen seit diesem Jahr dennoch deutlich größere Mengen anfallen als zuvor, hängt damit zusammen, dass das Mobil mit der Zusammenführung der ehemaligen beiden Entsorgungsgebiete nördlicher und südlicher Saalekreis zum 1. Januar jeden Ort nur noch einmal pro Jahr anfährt. In der Folge waren jüngst in Schkopau tumultartige Szenen zu erleben, weil der Lkw voll war, aber noch Menschen mit zu entsorgendem Müll anstanden. Erst ein zweiter Laster, der nachgeordert wurde, sorgte für Beruhigung.

„Die Reduzierung der Touren im ehemaligen südlichen Entsorgungsgebiet analog der Praxis im ehemaligen nördlichen Entsorgungsgebiet erfolgte aus Kostengründen“, erklärt Kreissprecherin Kerstin Küpperbusch. „Sie führt zu erheblichen Einsparungen, die dem Bürger über die Gebühr zu Gute kommen“, führt sie weiter aus. Demnach würden Erfahrungen aus dem ehemaligen nördlichen Entsorgungsgebiet zeigen, dass eine Tour des Schadstoffmobils bei paralleler Abgabemöglichkeit an einem Wertstoffhof über das gesamte Jahr absolut ausreichend ist.

Schadstoffannahmestellen an den Wertstoffhöfen im Saalekreis

Die Schadstoffannahmestellen an den Wertstoffhöfen wurden parallel zur Zusammenführung der beiden Entsorgungsgebiete in Beuna und Querfurt geschaffen. „Damit wurden die Entsorgungsmöglichkeiten verbessert“, ist Küpperbusch überzeugt. Denn nach Voranmeldung beim Kreisumweltamt  könnten Schadstoffe an den Stellen das ganze Jahr über abgegeben werden.
Dass das Schadstoffmobil bei seinen Touren hier und da einen regelrechten Ansturm erlebt, ist auch der Kreisverwaltung nicht verborgen geblieben.

„Dies ist relativ unabhängig von der Anzahl der Touren des Schadstoffmobils“, betont die Kreissprecherin.  Zwischenzeitlich seien fast überall Zusatzfahrzeuge im Einsatz, so dass ohne Verzögerung der Abfall angenommen werden könne.  Darüber hinaus sei geplant, die Touren im kommenden Jahr weiter zu optimieren. Nichtsdestotrotz bleibt es bei einer Anfahrt pro Ort: „Die Bereitstellung eines zusätzlichen Fahrzeugs ist  deutlich günstiger als eine zweite Tour“, heißt es. (mz)