Tückisches Gas Tückisches Gas: Arzt erklärt wieso Kohlenmonoxid so gefährlich ist

Querfurt - Wie gefährlich Kohlenmonoxid ist, zeigen regelmäßige Meldungen von Verletzten und Toten. Das Gas schädigt die Lungen und sorgt dafür, dass wichtige Organe nicht mehr mit Sauerstoff versorgt werden. „Das Problematische am Kohlenmonoxid ist, dass sich das Gas an die roten Blutfarbstoffe bindet, die eigentlich den Sauerstoff gewährleisten sollen“, erläutert Stephan Lipp, Stationsarzt im Bereich Pulmologie des Carl-von-Basedow-Klinikums in Querfurt. Das Gas verdränge den Sauerstoff regelrecht, weil es eine 300 Mal höhere Bindungsaffinität habe als lebenswichtiger Sauerstoff.
„Vor allem wenn größere Mengen des Gases transportiert werden, führt das schnell dazu, dass zentrale Organe wie das Herz, aber auch Gehirn nicht genug Sauerstoff bekommen und nicht mehr richtig arbeiten können“, erklärt der Lungenspezialist. In der Folge werden die Patienten bewusstlos und ersticken.
Eine Kohlenmonoxidvergiftung verläuft tückisch, wie der Arzt betont. „Es ist ein farb- und geruchloses Gas, das je nach Dosis aber verschiedene Beschwerden auslösen kann“, sagt Lipp. Dazu gehören unter anderem Symptome wie Müdigkeit, Übelkeit oder auch Apathie. Es sei nicht mit einer Rauchgasvergiftung zu verwechseln, bei der Rauchteilchen die Lunge reizen und auch Husten auftritt.
Betroffene können rechtzeitig gerettet werden, wenn sie umgehend hochkonzentrierten Sauerstoff verabreicht bekommen. „Das erklären wir auch immer den Rettungssanitätern so, die in der Regel zuerst an den Einsatzorten eintreffen.“ (mz)