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Triathlon Triathlon: 150 Sportler gehen über Bord

15.08.2011, 16:18

ARENDSEE/MZ. - Keine zehn Minuten dauert die Fahrt mit dem Rad-Dampfer auf den Arendsee hinaus. Nur eine kurze Zeit, wenn man weiß, dass man dann über Bord springen und mehr als einen Kilometer an Land schwimmen muss. Jedoch waren die 150 Passagiere am letzten Wochenende keine gewöhnlichen Touristen, sondern Teilnehmer des 14. Arendsee-Triathlon. Wer das nicht genau wusste, wird sich über die Pinguine entlang der Reling gewundert haben, denn aufgrund der kühlen Wassertemperaturen (18 Grad) hatten nahezu alle Starter einen Neoprenanzug als Kälteschutz angezogen.

Kaum an der Startmarkierung angekommen, ging es mit einem mutigen Sprung von Bug und Heck los. Ehe sich alle hinter der virtuellen Startlinie eingeordnet hatten, vergingen dann noch einmal ein paar Minuten. Eine lange Zeit für die Wenigen ohne Neoprenanzug, darunter auch Susan Luft vom Stadtwerke-Team Merseburg. Aber irgendwann konnte sie sich genau wie ihre vier Teamkameraden Thomas Baier, Johannes Leutholf, Andreas Busch und Michael Hartung auf den Weg gen Ufer machen.

Die Strecke verlief schnurstracks geradeaus. "Ganz so einfach war es aber nicht, den richtigen Kurs zu halten", erzählte der Merseburger Michael Hartung. "Eine mit Wasser voll gelaufene oder beschlagene Schwimmbrille ließen so manchen durch das Feld schlingern und ein paar Extra-Meter schwimmen", sagte er. Kaum an Land angekommen, wurde in vollem Lauf der Neoprenanzug heruntergezogen. Innerhalb von einer Minute gingen Leutholf, Hartung und Baier auf die Radstrecke. Nach sechs Kilometern hatte Letzterer wie erwartet Hartung eingeholt, kam allerdings bis zum Wendepunkt nicht entscheidend weg. Dies änderte sich auf dem Weg zurück. "Da beschleunigte er seinen Carbonrenner und vergrößerte seinen Vorsprung auf mich auf über drei Minuten", so Hartung. Leutholf hielt unterdessen bei bestem Rad-Wetter mit wenig Wind seine Spitzenposition unter den Merseburgern. Dennoch waren die Abstände so gering, dass sich beim Laufen noch einmal alles hätte ändern können - eine Runde um den Arendsee war dort die Vorgabe. Für Hartung lief es am Besten, er machte Position um Position gut. "Allerdings war nach fünf Kilometern immer noch keiner meiner Teamkameraden in Sicht", sagte er. Er wrang ein letztes Mal einen kühlenden Schwamm über dem Kopf aus, ehe schließlich doch noch ein schwarzes Stadtwerke-Trikot auftauchte. Entgegen aller Erwartungen war es jedoch Leutholf und nicht Baier, der zu sehen war. Offensichtlich hatte er einen ganz schlechten Tag erwischt und wurde nach hinten durchgereicht. Baier kam im vereinsinternen Duell schließlich vor Hartung ein, mit einer Minute Vorsprung.

Im Ziel standen diese beiden dann mit einem weinenden und einem lachenden Auge, schließlich reichten ihre Leistungen jeweils nur für den vierten Platz in der Altersklassenwertung der Landesmeisterschaft. Leutholf hingegen konnte sich in seiner Altersklasse (AK) über eine Bronzemedaille freuen. Getoppt wurde dies noch vom Titelgewinn von Susan Luft. Als insgesamt vierte Frau im Ziel belegte sie Platz eins in ihrer AK.