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Neuzugang überzeugt SV Merseburg 99: Neuzugang Frunze Hovhannisyan bestätigt Qualitäten im Trainingslager

Von Knut Stahmer 25.07.2016, 05:59
Üben ohne Fußball: Die „Black Roll“ ist zur Zeit das am meisten benutzte Trainingsgerät von Frunze Hovhannisyan.
Üben ohne Fußball: Die „Black Roll“ ist zur Zeit das am meisten benutzte Trainingsgerät von Frunze Hovhannisyan. Vincent Grätsch

Jilove/Merseburg - Farih Kadic muss laut lachen, als er auf eine der Lieblingsbeschäftigungen von Frunze Hovhannisyan angesprochen wird. „Wir kennen uns schon sehr lange. Da ist es logisch, dass Frunzik auch mich imitiert“, sagt der Cheftrainer von Oberliga-Aufsteiger SV Merseburg 99. „Er kann es einfach, er ist unsere Stimmungskanone.“

Den frischesten Beweis seiner Parodie-Künste hat Hovhannisyan - im armenischen Talin geboren und im Alter von eineinhalb Jahren mit seiner Mutter nach Halle gekommen - zum Mannschaftsabend in Jilove und Decina angetreten.

Perfektes Trainingslager für SV Merseburg 99

Bei Leckereien vom Grill und schmackhaftem tschechischen Bier klang am Samstag ein „perfektes Trainingslager“, so Kadic, aus. Und Frunze Hovhannisyan „hat all das Positive bestätigt, warum wir ihn verpflichtet haben“.

Chefcoach Kadic bezog sich in der Einschätzung auf das erste Testspiel gegen die Reserve von Sparta Prag, ignorierte dabei auch das 0:3-Endergebnis. „Frunze war sowohl als Sechser als auch in der zweiten Halbzeit auf der Rechtsverteidigerposition sehr stabil.“

Hovhannisyan will nichts riskieren

Für Hovhannisyan war es der erste Einsatz im grünen Merseburg-Trikot. Der Defensiv-Allrounder, der in seiner Zeit bei der U23 des HFC auch schon mal den Manndecker gegeben hatte, rollt sich ohne Druck bei 99 ein und ist angekommen: „Das sah schon recht gut aus. Auch beim 0:0 am Samstag gegen die U21 von Slovan Liberec konnten wir vieles von dem, was uns der Trainer vorgegeben hat, taktisch umsetzen.“

Im Trainingslager in Jilove u Decina hat die neue Oberliga-Mannschaft ihren alten Kapitän bestätigt: Martin Fiebiger trägt wie in der letzten Halbserie die Binde.

Stellvertreter ist Stephan Neigenfink. Dem Spielerrat gehören weiter Tom Butzmann, Frunze Hovhannisyan, Pascal dos Santos Coelho und Dlyar Musa an.

Der nächste Test der Mannschaft von Farih Kadic steigt am Mittwoch. Gegner ab 19 Uhr im Stadtstadion Merseburg ist der SV Eintracht Elster.

Blöd nur, dass die Nullnummer ohne den ehemaligen Sandersdorfer zustande kam. „Ich habe irgendwie ein paar Problemchen am Schienbein, vielleicht eine leichte Knochenhautentzündung. Da ist es sinnvoller, ein oder zwei Tage kürzer zu treten, um nicht einen längeren Ausfall zu riskieren“, sagt Hovhannisyan.

„Das Wichtigste ist doch der Oberligastart in zwei Wochen. Da möchte ich gesund in der Startelf stehen.“ Und auf welcher Position? „Ich stelle mich in den Dienst der Mannschaft. Wenn Farih meint, ich lasse einen anderen ran, ist das in Ordnung“, grinst Spaßvogel Hovhannisyan und schiebt ein „Ich bin voller Zuversicht“ als mündliche Bewerbung für die eigene Aufstellung hinterher.

Risiko im Heimatland von Hovhannisyan

Das Selbstbewusstsein hat sich der angehende Kaufmann für digitale und Print-Medien in den letzten Jahren erarbeitet. „In der Zweiten beim HFC war ich mit damals 21 schon der Älteste und damit irgendwie in der Pflicht. Da habe ich gelernt, dass Kommunikation das A und O ist“, sagt Frunze Hovhannisyan, dessen Stimme dann beim VfL Halle 96 und erst recht bei Union Sandersdorf lauter und häufiger zu hören war.

Nur in einer Sache muss sich der ehemalige armenische U-19-Nationalspieler zurückhalten - er darf zur Zeit nicht in sein Geburtsland. „Zumindest wäre es etwas risikobehaftet. Ich habe zwar einen deutschen Pass. Doch ich kann nicht ausschließen, dass ich noch zur Armee eingezogen werden würde, wenn ich in Jerewan lande.

Die Regel gilt bis 27. Also muss ich noch drei Jahre warten, bis ich meine Großeltern besuchen darf.“ Bis dahin hat es seine Lehre abgeschlossen - und wahrscheinlich noch mehr Leute im Fußball parodiert. (mz)