Nie wieder Schwanensee Schwarzer Schwan im Kurpark Bad Lauchstädt stirbt mit 21 Jahren

Bad Lauchstädt - Einer der präsentesten Bad Lauchstädter ist tot: der schwarze Schwan. Zwei Jahrzehnten lebte der Vogel am und auf dem Kurparkteich, war vor allem in der Ecke zur Stadtkirche unterwegs und stets ein beliebtes Fotomotiv für Einheimische wie Touristen. In dieser Woche wurde das Tier nun jedoch eingeschläfert, wie René Schmidt, Geschäftsführer der Historischen Kuranlagen GmbH berichtet. Der Grund dafür war wohl vor allem das Alter: „Der Schwan war bereits 21 Jahre alt, normalerweise werden die so 16 bis 18 Jahre.“ Zuletzt habe der Vogel Gleichgewichtsprobleme gehabt. „Ich dachte erst, er sei, wie es in der Vergangenheit schon vorgekommen ist, mit schnapsgetränktem Brot gefüttert worden“, erzählt der Geschäftsführer.
Partner von Waschbär getötet
Doch zu Pfingsten trieb der Schwan dann quer auf dem Wasser, konnte nicht mehr richtig schwimmen und fressen. Schmidt kontaktierte das Veterinäramt des Kreises, das gemeinsam mit einer Tierärztin das Tier begutachtete und zum Schluss kam, es müsse eingeschläfert werden.
Der Schwan war ein Weibchen. Bis 2014 hatte es gemeinsam mit einem Partner im Kurpark gelebt und auch fleißig Nachwuchs produziert. Es sei gar nicht so einfach gewesen, den zu verteilen, erklärt Schmidt. Denn da es sich bei den Vögeln um Australische Trauerschwäne handelte, also eine exotische Art, durften ihre Sprösslinge nicht einfach in die Wildbahn entlassen werden. Vor sieben Jahren versuchte dann ein Waschbär an das Gelege des Paares zu kommen. Das Weibchen verlor, ihr Partner suchte den Kampf und starb.
Letzte Ruhe im Kurpark
Seither war die Überlebende Einzelgängerin. Auch eine Nachfolgerin wird sie nicht erhalten, wie der Chef der Kuranlagen erklärt: Die beiden Vögel seien damals um die Jahrtausendwende mit gestutzten Flügeln nach Bad Lauchstädt gekommen, so dass sie nur um den Teich laufen oder darauf schwimmen konnten. Aus Tier- und Naturschutzgründen sei das heute aber nicht mehr möglich. Das heißt, neue Schwäne könnten einfach davonfliegen. Und, so sei die Meinung der Tierärzte gewesen, würden das wohl auch machen. Denn laut Expertenmeinung fehlten den Tieren in der von vielen Wegen durchzogenen Anlage die Rückzugsmöglichkeiten. „Daher braucht man nicht über eine Neuanschaffung nachdenken“, sagt Schmidt.
Der damit letzte Lauchstädter Schwan hat seine Ruhestätte übrigens im Kurpark gefunden. Wo, das will der Chef nicht verraten. (mz)