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Schließungspläne Schließungspläne: Leuchtenhersteller Selux im Saalekreis offenbar vor dem Aus

Von Claudia Crodel 17.07.2018, 10:39
Von der Schließung bedroht: Selux in Zwintschöna.
Von der Schließung bedroht: Selux in Zwintschöna. Lutz Winkler

Zwintschöna - Die Selux Metall GmbH schließt offensichtlich seinen Standort in Zwintschöna im der Gemeinde Kabelsketal. Wie die IG Metall am Montag mitteilte, seien die Mitarbeiter am 10. Juli von der Geschäftsführung des weltweit tätigen Leuchtenherstellers Selux darüber informiert worden, dass diese die Schließung des Zwintschönaer Standortes plane. Grund sei, dass sich das Unternehmen, das in Deutschland Standorte in Berlin, Zachow und Kabelsketal hat, sich von der Innenleuchtenfertigung in Deutschland trennen wolle.

Die Geschäftsführung in Berlin wollte gestern den Sachverhalt nicht bestätigen, stellte aber in Aussicht, in Kürze, „wahrscheinlich am Dienstag oder in den nächsten Tagen“ eine Stellungnahme herauszugeben, die derzeit in der Vorbereitung sei, hieß es aus dem Unternehmen.

Selux in Zwintschöna vor dem Aus: „Die Kollegen fühlen sich völlig überfahren“

Die IG Metall indes schlägt Alarm: „Die Schließungsabsichten wurden weder mit dem lokalen Betriebsrat noch mit dem Konzernbetriebsrat zuvor erörtert. Gegenüber der IG Metall, mit der derzeit Tarifverhandlungen des Haustarifvertrages laufen, gab es keine Ankündigung.“

Betroffen sind 82 Mitarbeiter, die in Zwintschöna tätig sind, einige davon in Leiharbeit. „Die Kollegen fühlen sich völlig überfahren“, sagt der Betriebsratsvorsitzende Markus Mann.

In der Betriebsversammlung am Freitag habe sich der Vorstand nicht den Fragen der Mitarbeiter gestellt. Der Konzertbetriebsratsvorsitzende Uwe Dreesen sprach jedoch den Beschäftigten die volle Unterstützung und die Solidarität der anderen Standorte zu. „Wir sind enttäuscht vom Vorgehen des Vorstandes“, so Dreesen.

Selux in Zwintschöna: IG Metall will gegen Standortschließung kämpfen

Die IG Metall macht deutlich, dass sie die einseitige Schließungsplanung des Vorstandes nicht hinnehmen wird. „Wir werden für jeden einzelnen Arbeitsplatz kämpfen. Wir werden unsere Mitglieder dazu aufrufen, sich gemeinsam gegen diese Planungen zu wehren“, macht Almut Kapper-Leibe, Geschäftsführerin der IG Metall Halle-Dessau deutlich.

„Die Beschäftigten sollen offenbar für jahrelanges Missmanagement die Quittung zahlen“, so Kapper-Leibe weiter. Die Gewerkschaftsmitglieder werden weitere Maßnahmen besprechen. (mz)