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Schkopauer Schloss-Apotheke Schkopauer Schloss-Apotheke: Die Naschbär-Lehrlinge

Von Katrin Löwe 19.08.2017, 14:00
Charlotte, Tom und Ronja (v.l.) gießen mit Apotheken-Mitarbeiterin Liane Hoffmann Gummibärchen.
Charlotte, Tom und Ronja (v.l.) gießen mit Apotheken-Mitarbeiterin Liane Hoffmann Gummibärchen. Peter Wölk

Schkopau - Ronja ist vier Jahre alt und Gummibärchen-Fan. Aber nicht nur das. Seit Donnerstag ist sie offiziell Nasch-Bär-Lehrling - mit dazugehörigem Zertifikat. Und sie kann von Bodos geheimer Werkstatt erzählen. Bodo, der menschengroße Nasch-Bär, hatte dort übernommen, wo üblicherweise Salben und Cremes im Labor hergestellt werden: in der Schkopauer Schloss-Apotheke.

Die hat sonst ein Kunden-Durchschnittsalter von 50 Jahren aufwärts. „Wir wollten auch zeigen, dass wir kinderfreundlich sind“, sagte Apothekerin Diana Schneider. Als im Frühsommer die Anfrage eines Fruchtsaftbären-Herstellers kam, hat das sechsköpfige Apotheken-Team deshalb entschieden, zur Gummibärchenproduktion einzuladen.

Die Produktion hatte das Apothekenteam vorher getestet

Im ersten von vier Durchgängen machten sich Ronja, Charlotte (6) und Tom (4) eifrig ans Werk: strichen ein „Bärenbett“ aus Speisestärke glatt, in die - das war der knifflige Teil - mit einem Stempel die Formen für Bärchen gepresst wurden. Und sie gossen fein säuberlich mit einem Trichter eine Gummibärenmasse aus Fruchtsaft, Zucker, Gelatine und Wasser in die Formen.

Dann wurden die Bären mit tatkräftiger Unterstützung der Knirpse „schlafen“ geschickt - normalerweise sind das 24 Stunden.

„Die Bären sind ohne E-Stoffe“, so Schneider. „Ich weiß, als Mutti möchte man Kindern nicht alles Mögliche an Süßigkeiten geben.“ Die Produktion hatte das Apothekenteam vorher getestet: Mitarbeiterin Liane Hoffmann mit ihren Enkelkindern, Diana Schneider mit ihrem dreijährigen Sohn. Die 35-Jährige, die 2011 die Apotheke übernahm, hatte bei der Premiere im Übrigen nicht nur eine schöne, sondern auch eine heiße Aufgabe: Sie schlüpfte in das Bärenkostüm von Bodo, dem Naschbären.

Darunter, schätzte sie, war es wohl 40 Grad warm. „Aber es ist ja nur kurz“, so Schneider. Bodo zog sich eben immer mal in die geheime Werkstatt zurück. Die meisten jungen Gummibärchen-Produzenten jedenfalls waren schlicht entzückt von ihm. Im zweiten Durchgang kamen schon weit mehr als ein Dutzend Bären-Fans. Und Schneider kündigte an: Wenn es gut läuft, wird Bodo seine Werkstatt wieder in der Apotheke einrichten. (mz)