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Sicherungsmaßnahme Sanierung des Ostflügels im Bad Lauchstädter Schloss hat begonnen

Dem Ostflügel des Bad Lauchstädter Schlosses fehlen derzeit Teile des Daches. Das liegt an einer Notsicherung für den maroden Dachstuhl.

Von Robert Briest 16.12.2021, 12:00
Unter dieser Plane prüft der Zimmermann erst die Balken des maroden Dachstuhls. Foto: Robert Briest
Unter dieser Plane prüft der Zimmermann erst die Balken des maroden Dachstuhls. Foto: Robert Briest Foto: Robert Briest

Bad Lauchstädt/MZ - Nur eine weiße Plane schützt derzeit den Ostflügel des Bad Lauchstädter Schlosses vor Wind und Wetter. Die Ziegel, die eigentlich für diese Aufgabe zuständig wären, haben Dachdecker in den vergangenen Wochen abgetragen und so Baufreiheit für den Zimmermann geschaffen. Der prüft nun Balken für Balken deren Standfestigkeit, wo die nicht mehr gegeben ist, wird das Holz getauscht. Es ist eine Sicherungsmaßnahme, nachdem Untersuchungen gezeigt hatten, dass der Dachstuhl des barocken Baus marode ist. Bürgermeister Christian Runkel erklärt: „Es geht darum, dass der Dachstuhl nicht zusammenbricht, wie es leider kürzlich beim Giebel der Katzenburg passiert ist.“

Diese ist eines der ältesten Gebäude Schafstädts und optisch seit Jahren auf dem Weg zur Ruine. Das Lauchstädter Schloss dagegen ist zumindest vom äußeren Schein her in gutem Zustand. Doch während die übrigen Teile des ehemaligen Herzogssitzes vor allem durch die Gemeinschaftsschule genutzt werden, steht der Ostflügel leer. Nicht nur das Dach, sondern auch die Etagen darunter, benötigen einer Sanierung.

Nach dem Dach kommt der Turm

Doch zunächst soll oben alles sicher werden. Runkel rechnet damit, dass Ende Januar bis Mitte Februar der nun abgedeckte Teil wieder mit Ziegeln versehen wird. Danach beginnt die Abdeckung, Prüfung und Neueindeckung des zweiten Teils des Ostflügels. Als nächstes Bauprojekt am Schloss steht dann zunächst der Bau des Treppenturms zwischen Ostflügel und Alter Remise an, der beide Gebäude mit einem Aufzug erschließen soll. Ein Vorhaben, das schon länger auf seine Realisierung wartet. Dennoch liegt der Stadt bisher keine Baugenehmigung vor. Wenn die da ist, will Runkel ausschreiben und hofft, dass der Turm Anfang 2023 steht.

Dann soll es innen im Ostflügel weitergehen. Von dem, was man bisher sehen könne, erwartet der Bürgermeister eine recht einfache Sanierung mit neuer Verputzung und einer Aufbereitung der Türen, deren größte Herausforderung der Einbau der Sanitäranlagen auf beiden Etagen wäre. Allerdings schränkt Runkel ein: „Das sind alles Holzbalkendecken. Die haben wir noch nicht aufgemacht. Da muss man schauen, ob die Balken nicht ebenso mit Schwamm befallen sind, wie die im Dachstuhl.“ Dann würde die Sanierung aufwendiger und teuerer.

Neue Räume für die Schule

Zudem hat die Stadt für den Innenausbau des Ostflügels noch keine Fördermittelzusage – anders als für den Turm und das Dach. Bei letzterem übernimmt das Land die Kosten von knapp 375.000 Euro über Denkmalschutzmittel komplett, weil es sich um eine Notsicherung handelt.

Runkel hofft nun auf einen weiteren Fördermittelbescheid. Dann könnte der Ostflügel in zwei bis drei Jahren fertig sein. Nach aktuellen Überlegungen will die Stadt die zusätzlichen Räume der Schule für ihre Ganztagsangebot zur Verfügung stellen. „In Kombination mit einem Jugendclub“, sagt der Rathauschef. „Unter Umständen könnte man da auch die Bibliothek einbinden. Aber das ist noch nicht zu Ende diskutiert.“