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Proben für 31. Oktober Reformationstag in Mücheln mit 95 Thesen und einem Rap

Am 31. Oktober wird in der Kirche in Mücheln ein Musical über Martin Luther aufgeführt. Momentan laufen dafür die Proben.

Von Diana Dünschel 07.10.2021, 16:02
Das Musical-Ensemble probt mit Kantor Jörg Ritter coronabedingt in Gruppen, hier zum Beispiel im Pfarrhaus Braunsbedra.
Das Musical-Ensemble probt mit Kantor Jörg Ritter coronabedingt in Gruppen, hier zum Beispiel im Pfarrhaus Braunsbedra. (Foto: Diana Dünschel)

Mücheln/MZ - Am Reformationstag, 31. Oktober, wird allen Interessenten um 15 Uhr in der Jacobikirche Mücheln etwas Besonderes geboten, nämlich ein Musical für Kleine und Große. „Der falsche Ritter“ heißt es und ist eine Geschichte über den großen Reformator Martin Luther, der mit Worten statt mit Waffen für den Glauben kämpfte. Derzeit laufen im gesamten Geiseltal die Proben dafür.

Leiter des Projekts ist Kantor Jörg Ritter. Er hat sich als Grundlage ein Stück aus dem Jahr 1997 ausgesucht, das die Reformationsgeschichte in elf ausdrucksstarken Liedern in fünf Szenen und mit moderner Sprache erzählt und es für seinen Projektchor angepasst. Projektchor heißt, dass der Kantor, der mehrere Chöre leitet, unter „seinen“ Sängerinnen und Sängern nach Freiwilligen suchte. Dafür gab es zwei Gründe, zum einen Corona und zum anderen die Tatsache, dass der Reformationstag dieses Jahr in Sachsen-Anhalt in die Zeit der Herbstferien fällt. Aber am Ende kamen mehr als 40 Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus der Regionalen Kinderkantorei Bad Lauchstädt, der Regionalen Kantorei Bad Lauchstädt und den Kirchenchören Bad Lauchstädt/Schafstädt/Mücheln und Braunsbedra zusammen. Sie werden instrumental begleitet vom Kammerorchester „Alea iacta est“.

„Die Story ist schön.“

„Es ist natürlich ein großer Aufwand“, sagt Jörg Ritter über die Vorbereitungen. Denn geprobt wird pandemiebedingt in einzelnen Gruppen an verschiedenen Tagen und Orten. Am Ende ist auch nur eine gemeinsame Generalprobe vorgesehen. Und all dieser Aufwand wird tatsächlich auch nur für eine einzige Aufführung betrieben. Kantor und Mitwirkende freuen sich trotzdem, nach der langen Zwangspause überhaupt wieder auf einer Bühne zu stehen, in dem Fall im Altarraum.

Den Zuhörern verspricht Jörg Ritter inhaltlich und musikalisch einen abwechslungsreichen Nachmittag. Das Musical erzähle zum Beispiel von Luthers Leben auf der Wartburg und ein bisschen von seinen 95 Thesen. „Die Story ist schön.“ Die Musik sei mal angehaucht von Swing und mal von Rap, auch etwas Ruhiges sei darunter und ein Lied, das aus der Feder von Martin Luther selbst stammt. Bei dieser Vielfältigkeit werden es die Besucher verschmerzen, dass die Darsteller nicht in Kostümen auftreten. Dafür sei die Zeit einfach zu knapp gewesen, sagt der Kantor. Denn erst seit Juni seien Chortreffen ja überhaupt wieder erlaubt. Der Eintritt zum Musical ist übrigens frei. Und es wird an diesem Nachmittag auch Kaffee und Kuchen geben. Es ist die zentrale regionale Veranstaltung zum diesjährigen Reformationstag.