Prost per Instagram

Mücheln - Die Straußwirtschaft muss geschlossen bleiben. Veranstaltungen finden nicht statt. Da macht sich natürlich auch Geiseltalsee-Winzer Lars Reifert Sorgen um sein Geschäft. Er hofft nun mit Videopräsentationen auf digitale Aufmerksamkeit. Umgesetzt wird die Idee zusammen mit der Geiseltaler Weinprinzessin Romy Richter. Sie stellt die Weinsorten vor. Dazu hat sie sich Gäste eingeladen. Die schon produzierten Videos sind auf Instagram unter „#Geiseltaler Weinprinzessin“ und bei Facebook unter „Weinbauamgeiseltalsee“ zu finden. In den nächsten Tagen kommen weitere hinzu.

„Ich habe ein Konzept für kurze, prägnante Videos erarbeitet“, erklärt Romy Richter ihre Herangehensweise. Dabei sei es ihr darum gegangen, die Weine in den Mittelpunkt zu stellen, die auf dem Geiseltalsee-Weinberg wachsen, aber auch neue Kreationen wie einen alkoholfreien Rebensaft. Für die Umsetzung überlegte sich die Müchelnerin kleine Dialoge. Sie fragte die amtierende Gebietsweinkönigin von Saale-Unstrut, Annemarie Triebe, und Sponsoren an, ob sie dabei sein würden. Alle sagten zu. So kommen nun die Inhaber der Baumschule Werther aus Schmirma und der Autohaus Rudolph GmbH aus Merseburg ebenso zu Wort wie der Chef der Werbeagentur Devaton, Patrick Cebulla.

Der „Haus- und Hoffotograf“ des Winzers, Andreas Vitting aus Freyburg, stand hinter der Kamera. „Als sie das erste Mal auf mich gerichtet wurde, war ich sehr aufgeregt“, gibt die im Herbst 2020 gekrönte Weinmajestät zu. Immerhin habe sie erstmals in einem Video selbst gesprochen. Auch sei so ein Filmdreh etwas ganz anderes als ein Live-Auftritt vor Publikum, den sie ja vor dem Lockdown immerhin einige Male absolvieren konnte. Doch dann sei sie schnell lockerer geworden.

Mittlerweile bekam Romy Richter erste Resonanz. „Mich haben viele private Nachrichten erreicht. Die Videos sind gut angekommen. Vor allem hat mich die große Reichweite überrascht. Wir haben viel erreicht und konnten zeigen, dass der Winzer Lars Reifert noch da ist“, findet sie. Das ist für den Betrieb vor allem wichtig, weil der Ausschank samt Terrasse auf dem Weinberg coronabedingt nicht wie gewohnt im April an den Wochenenden geöffnet werden kann.

Ein Verzehr von Speisen und Getränken wie vorgeschrieben mindestens 50?Meter entfernt, sei aufgrund der Gegebenheiten nicht möglich, bedauert Lars Reifert. Die Leute müssten ja dann auf dem Seerundweg essen und trinken. Wein „to go“ sei auch nicht der Stil seines Betriebes. (mz/Diana Dünschel)