Nach Großbrand in Krumpa Nach Großbrand in Krumpa: Dach einsturzgefährdet - Feuerwehrmann verletzt

Krumpa - In einer Recyclingfirma im Industriegebiet Krumpa ist am Montag der Löscheinsatz nach dem Brand einer Lagerhalle für Kunststoffmüll weitergegangen. Um fünf Uhr morgens wurden die Feuerwehrleute der Stadtwehr Braunsbedra, die nach dem ersten Nachteinsatz am Sonntag bereits das zweite Mal vor Ort im Dienst waren, von Mitgliedern von einem Dutzend Feuerwehren aus dem nördlichen Kreisgebiet abgelöst.
87 Brandbekämpfer aus Höhnstedt, Teutschenthal, Langenbogen, Morl, Teicha, Gutenberg, Niemberg, Gollma, Gütz, Zöberitz, Braschwitz und Dornstedt rückten auf 15 Fahrzeugen mit Blaulicht und Martinshorn im Konvoi aus. Das sorgte auf dem Weg durch Halle und Merseburg natürlich für Aufmerksamkeit.
Nach Großbrand in Krumpa: Müll aus der Halle nach und nach herausgeholt
Doch vor Ort konnten die Helfer zunächst nicht mehr tun als aus sicherem Abstand die Müllberge in den Kammern der einsturzgefährdeten Halle weiter zu löschen und abzukühlen sowie leergepumpte Wasserbehälter für den Brandschutz umliegender Firmen im Gewerbegebiet wieder zu befüllen, wie Einsatzleiter Matthias Thörel, Führer des Fachdienstes Brandschutz I, sagte. Erst am späten Vormittag war dann ein Bagger der Recyclingfirma, der schon für den Winter außer Betrieb genommen worden war, wieder arbeitsbereit.
Mit seinem 20 Meter langen Greifarm konnte damit begonnen werden, den Müll aus der Halle nach und nach herauszuholen. Denn die Radlader, die den Müll dann zum endgültigen Löschen auf dem Hof ausbreiteten, durften seit Sonntagnachmittag nicht mehr in die Halle hineinfahren.
Das Dach hatte sich verbogen und wies Löcher auf. Es wurde als einsturzgefährdet eingestuft. Zwar hieß es daraufhin, das Dach werde ab Montag abgetragen. Doch ein Sachverständiger habe diese Pläne wieder verworfen, so Matthias Thörel. Der Experte habe stattdessen empfohlen, zuerst die Kammern zu leeren.
Nach Großbrand in Krumpa: Einsatz noch mindestens zwei Tage
Thörel selbst war mit seinem Fachbereich bis 16 Uhr am Montag eingeteilt. Er wollte aber nicht ausschließen, dass dies die letzte Unterstützung aus dem nördlichen Saalekreis war. Der Grund: Er schätzte, dass der seit Sonnabendabend laufende Einsatz noch mindestens zwei Tage andauern wird.
Weil es sich um eine enorme Müllmenge handele und weil es auf dem Hof nur eine begrenzte Fläche zur Ausbreitung des Brandgutes gebe, begründete Thörel. Er habe von der Geschäftsleitung nämlich erfahren, dass das abgelöschte Brandgut nicht sofort abtransportiert werden könne, sondern eine vorgeschriebene Zeit lang an Ort und Stelle verbleiben müsse.
Das Polizeirevier Saalekreis teilte mit, dass die Brandursachen-Ermittler der Polizei am Dienstag die Arbeit vor Ort aufnehmen werden. Nach wie vor könne zur Höhe des Sachschadens nichts gesagt werden.
Bei dem Großeinsatz gab es inzwischen einen Verletzten. Ein 34-jähriger Feuerwehrmann aus Raßnitz, der am Sonntag mit vor Ort im Einsatz war, hatte sich verhoben und wurde aufgrund einer Rückenverletzung ins Krankenhaus eingeliefert. Er sei aber wieder auf dem Weg der Besserung, hieß es gegenüber der MZ. (mz)

