Kurzer Handelsweg Kurzer Handelsweg: Lauchstädterin begeistert mit Handgemachtem auf dem Weihnachtsmarkt

Bad Lauchstädt - Selten trifft die Bezeichnung „Produkte aus der Region“ so zu, wie im Falle der kleinen Tierfiguren, Keramikengeln und Teelichthaltern, die Christine Griebenow auf dem Lauchstädter Christkind’l-Markt verkauft. Ihre Bude dort, ist kaum 200 Meter vom Wohnhaus der Familie entfernt. Dort stellt die 65-Jährige ihre Tonarbeiten selbst her. Seit 14 Jahren bietet Griebenow ihre Arbeiten nun schon auf Christkind’l-Markt feil – und nur dort: „Leute fragen mich oft, wo mein Geschäft ist.“ Aber das gibt es nicht. „Es ist für mich ein reiner Hobbystand.“
Lauchstädterin: „Ich bin dagegen eine Knibblerin"
Der Freizeitbeschäftigung Töpfern geht die groß gewachsene Frau mit den kurzen roten Haaren nun schon 30 Jahre nach. Ein Pfarrer habe sie damals erst gefragt, ob sie mit Kindern töpfern wolle, eine Jahr später dann, ob sie auch die Erwachsene übernehme. Sie sagte zu, obwohl sie selbst keine Vorerfahrungen hatte: „Am ersten Abend standen da zehn Frauen vor mir. Ich habe gesagt: ’Ich töpfere gern mit Ihnen, aber ich kann es nicht.’“
Das änderte sich im Laufe der Jahre. Heute formt sie vor allem kleinere Werke: „Ich bewundere ja die Töpferinnen, die große Objekte machen. Ich bin dagegen eine Knibblerin. Die kleinen Dinge gehen mir besser von der Hand.“ Ihre Spezialität seien Anhänger für den Weihnachtsbaum, die würden sich auch am besten verkaufen. Viele Anbieter würden ihre Anhänger nur einseitig glasieren, damit sie sie in den Ofen legen können, erklärt Griebenow. „Ich glasiere von allen Seiten. Deswegen muss ich beim Brennen alles aufhängen.“
Arbeiten der Lauchstädterin begeistern auf dem Weihnachtsmarkt
Etwa seit Oktober ist der heimische Brennofen mit einem Fassungsvermögen von gut 100 Liter regelmäßig mit der Ware für den Christkind’l-Markt bestückt. Vorplanung ist wichtig, denn Tonarbeiten brauchen Zeit. Wenn ihr beim Auspacken am ersten Wochenende auffalle, das etwas fehlt, kann sie noch ein wenig nachproduzieren, das werde dann aber erst zum zweiten Marktwochenende fertig.
So wie die noch ungebrannten Miniaturschildkröten, die gerade zum Trocknen auf dem Couchtisch stehen. Sie könnten am Ende auch in Männerhänden landen, wie Griebenow sagt: „In den vergangenen Jahren können sich immer mehr Männer für die Arbeiten begeistern, vor allem für Eulen und Schildkröten.“ Das Gros sind aber Kundinnen und denen steht der Sinn offenbar nach klassischem Angebot. Zumindest sagt die Töpferin, dass Experimente eher weniger ankämen. Ihr Sortiment bleibe daher von Jahr zu Jahr ähnlich.
Handgemachtes wird im Familienverbund auf dem Weihnachtsmarkt verkauft
Was sich dagegen verändert habe, seien die Besucherzahlen auf dem Christkind’l-Markt. Die würden zunehmen: „Das Ambiente ist auch toll hier“, lobt Griebenow, die wegen Rückenproblemen den Verkauf mittlerweile vorrangig an Ehemann Wolfgang und Sohn Björn abgegeben hat. Die hätten vor allem an den Wochenenden gut zu tun, sagt die Lauchstädterin.
Unter der Woche seien die Händler eher Statisten, dann kämen die Besucher vor allem für Glühwein und Essen. Noch bis zum Sonntag geht für Griebenow die diesjährige Verkaufssaison. Dann ist der Markt vorüber und die unverkaufte Ware kommt in Kisten. „Die erblickt dann erst im nächsten Jahr wieder das Licht der Welt. (mz)