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Kreisvorstand beschließt Kreisvorstand beschließt: Landsberger CDU-Vorsitzender soll aus Partei fliegen

Von Michael Bertram 04.01.2018, 19:49
Dem Landsberger CDU-Stadtverbandschef Alfons-Josef Wolff droht der Parteiausschluss.
Dem Landsberger CDU-Stadtverbandschef Alfons-Josef Wolff droht der Parteiausschluss. Peter Wölk

Merseburg - Dem Landsberger CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Alfons-Josef Wolff droht seit Donnerstagabend der Parteiausschluss. Bei einem Treffen des Kreisvorstands der Partei in Merseburg wurde nach MZ-Informationen mit großer Mehrheit beschlossen, den langjährigen Kritiker aus der Partei zu werfen. Über einen entsprechenden Antrag muss nun das zuständige Kreisparteigericht entscheiden. Ein Termin war zunächst unklar.

In der Begründung verwies der Kreisvorstand auf den Paragrafen 11 der Satzung der Landes-CDU. Demnach wirft der Kreisvorstand Wolff vor, erheblich gegen Grundsätze oder die Ordnung der Partei verstoßen und ihr dadurch schweren Schaden zugefügt zu haben. Konkret geht es dabei um Äußerungen Wolffs beim jüngsten Kreisparteitag der CDU im Dezember vergangenen Jahres: In einer hitzigen Debatte hatte Wolff  behauptet, dass er und seine Familie von CDU-Mandatsträgern bedroht und erpresst worden sein sollen. Mit dem Druck sollte erreicht werden, dass auch er keine Sonderbeiträge zahlt, so wie es rechtlich allerdings vorgesehen ist.

„Der öffentliche Vorwurf, dass Herr Wolff von CDU-Mandatsträgern des Saalekreises bedroht und erpresst wurde, hat unter den anwesenden Mitgliedern zu starken emotionalen Äußerungen geführt“, heißt es in der Beschlussvorlage der Kreisvorstandssitzung, die der MZ vorliegt.  Einzelne Mitglieder wären ob des Verhaltens des Vorstandes zutiefst beunruhigt und erschüttert gewesen.

Im Vorfeld des Treffens am Donnerstagabend  hatte Wolff  beteuert, beim Parteitag falsch verstanden worden zu sein. Dies wollten Vorstandsmitglieder als Erklärung jedoch nicht gelten lassen. Nach der Entscheidung hielt sich Wolff am Abend in einer ersten Reaktion bedeckt. Er erklärte lediglich, nun alle ihm zur Verfügung stehenden rechtlichen Möglichkeiten nutzen zu wollen, um den Parteiausschluss zu verhindern. (mz)