Neuer Vorstoß gegen Verbot Kite-Surfen im Saalekreis: Wird Geiseltalsee doch ein Paradies für die Kite-Surfer?

Braunsbedra - Für das Kitesurfen auf dem Geiseltalsee gibt es einen neuen Vorstoß. Der Kite- und Surfverein Geiseltalsee will mit der Stadt Braunsbedra, dem Kreissportbund Saalekreis, dem Deutschen Segler-Verband und dem Landes-Seglerverband Sachsen-Anhalt beim zuständigen Landesverwaltungsamt einen Antrag auf Genehmigung einreichen. Das ist das Ergebnis eines Treffens diese Woche.
Kite- und Surfverein Geiseltalsee hat bereits 50 Mitglieder
Peter Fröhlich, Vorstandsvorsitzender des Kite- und Surfvereins Geiseltalsee, sagte, dass man seit der Gründung 2016 schon 50 Mitglieder gewann, obwohl Kitesurfen auf dem Geiseltalsee bis heute verboten ist.
Er erinnerte daran, dass 1.000 Unterschriften für eine Erlaubnis gesammelt wurden und dass Kiten olympische Sportart ist. Er versicherte, dass er und seine Mitstreiter die Einhaltung aller Sicherheitsvorschriften gewährleisten: „Kiter müssten sich bei uns melden und Fachkenntnisse vorweisen.“
Kitesurfen im Geiseltal: Warum der Merseburger einen neuen Vorstoß wagt
Anlass für den neuen Vorstoß des Merseburgers sei, dass in Sachsen zwei weitere Seen eine solche Kite-Genehmigung jüngst erhielten. Dort funktioniere das Nebeneinander aller Wassersportler, Badegäste und der Fahrgastschifffahrt. So würde es am Geiseltalsee auch sein, davon sei er überzeugt.
Doch das zuständige Verkehrsministerium in Magdeburg beharrte bisher auf der Meinung, die schon 2017 auf MZ-Nachfrage geäußert wurde: „Beim freigegebenen Teil des Geiseltalsees handelt es sich um ein Landesgewässer gemäß der Landesschifffahrts- und Hafenverordnung. Die regelt, dass auf Landesgewässern Kitesurfen grundsätzlich verboten ist.“
Wie die Präsidentin des Kreissportbundes Saalekreis Angela Heimbach berichtete, hatte ihr Verband in der Vergangenheit schon die Kitesurfer unterstützt, aber ebenfalls nur Absagen erhalten. Ihrer Meinung nach lag das vor allem an Unkenntnis über die Sportart. Deshalb sei auch sie für einen neuen Versuch, wenn er fachlich untersetzt würde.
„Warum setzt man sich nicht mit unserem Sport auseinander?“
Der Deutsche Segler-Verband werde das tun, bekräftigte Bernd Himmer von der Abteilung „Spezielle Segeldisziplinen“. „Ja es gibt Vorurteile“, bestätigte er. So sei oft von Kite-Geschwindigkeiten von bis 100 Kilometern in der Stunde zu hören. Das aber seien Höchstgeschwindigkeiten unter Idealbedingungen. Tatsächlich seien 20 bis 40 km/h die Regel.
Auch sei Kitesurfen nicht unter den ersten 20 auf der Liste gefährlicher Sportarten verzeichnet, so Peter Fröhlich. „Warum setzt man sich nicht mit unserem Sport auseinander?“, fragte er.
Braunsbedras Bürgermeister Steffen Schmitz (CDU) meinte: „Wir als Stadt stehen hinter dem Kiten. Das ist ein Magnet. Wir haben die entsprechenden Windbedingungen. Wir vergeben uns was, wenn wir es nicht zulassen.“ Vielleicht habe ein erneuter Vorstoß mit den Erfahrungen aus Sachsen Erfolg. „Das ist wichtig für unsere Perspektive als Verein“, so Peter Fröhlich. (mz)