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Kampf gegen Müllpläne Kampf gegen Müllpläne: Was die neue Bürgerinitiative bis jetzt erreicht hat

Von Diana Dünschel 20.09.2019, 11:15
Zahlreiche Einwohner aus den Braunsbedraer Ortsteil Krumpa sorgten sich, dass durch die zahlreichen Brände auf dem Betriebsgelände die Umgebung mit Schadstoffen und insbesondere Dioxin belastet sei.
Zahlreiche Einwohner aus den Braunsbedraer Ortsteil Krumpa sorgten sich, dass durch die zahlreichen Brände auf dem Betriebsgelände die Umgebung mit Schadstoffen und insbesondere Dioxin belastet sei. Andreas Stedtler

Krumpa - Wenn Freitag um 16 Uhr beim Krumpaer Recyclingunternehmen LBR eine Bürgerveranstaltung zur Firmenübernahme durch die süddeutsche Logex-Gruppe und zu Erweiterungsplänen stattfindet, wollen Vertreter der neuen Bürgerinitiative (BI) gegen die Ausbreitung der Firma Logex im Gewerbegebiet dabei sein. Das wurde beim jüngsten Treffen der Mitglieder Mittwochabend deutlich. Sie haben inzwischen eine Facebookgruppe gegründet und bauen eine Internetseite auf.

Auf den von ihnen in Krumpa und allen weiteren Ortsteilen der Stadt Braunsbedra verteilten Listen haben schon etwa 1.000 Bürger unterschrieben, wie zu erfahren war. Außerdem werden Flyer verteilt und extra Auto-Aufkleber mit der Aufschrift „Uns stinkt’s! Keine Müllaufbereitung am Geiseltalsee“ ausgegeben.

Auch Kommunalpolitiker interessieren sich mittlerweile dafür

Mit anderen BI der Region sind die Krumpaer inzwischen zudem vernetzt. So waren Mittwoch Vertreter der BI gegen die geplante Klärschlammverbrennungsanlage aus Beuna und Großkayna ebenso anwesend wie Vertreter der BI gegen eine Hochmülldeponie in Roitzsch bei Bitterfeld und der BI gegen eine Giftmüllregion Halle, der es speziell um Feinstaub- und Geruchsbelastung aus einem Schacht des Kaliwerkes Teutschenthal geht.

Auch Kommunalpolitiker interessieren sich mittlerweile dafür, welche Genehmigungen für Mülllagerung und -verarbeitung es jetzt bei der LBR gibt und ob dadurch und durch die zahlreichen Brände Boden und Wasser direkt am Geiseltalsee verunreinigt sind. Stadtratsmitglieder der Grünen und der AfD berichteten, dass sie entsprechende Anfragen an das Kreis-Umweltamt und das Landesverwaltungsamt gestellt haben. Unterstützung kommt ebenso von der Landtagsabgeordnete der Linken, Kerstin Eisenreich. Sie kam neben einem halben Dutzend Braunsbedraer Stadträte zum BI-Treffen.

Die zentralen Forderungen der BI Krumpa sind die Reduzierung von Gestank, Fliegenbelästigung, Lärm und Verschmutzung sowie besserer Brandschutz. Zum anderen soll die angedachte Erweiterung an einem anderen Standort erfolgen. Vom Landesverwaltungsamt wird erwartet, dass bestehende Genehmigungen nochmals geprüft werden. (mz)