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Besserer Brandschutz Kameraden aus Morl und Sennewitz erhalten neue Kleidungen

Die Feuerwehrleute aus Morl und Sennewitz haben neue persönliche Schutzbekleidung erhalten. Weitere Wehren sollen folgen.

Von Claudia Crodel 06.05.2021, 14:00
Melanie Ott (links) und Carolin Steudel begutachten gegenseitig den Sitz der neuen Einsatzkleidung.
Melanie Ott (links) und Carolin Steudel begutachten gegenseitig den Sitz der neuen Einsatzkleidung. (Foto: Silvio Kison)

Petersberg - Melanie Ott und Carolin Steudel von der Freiwilligen Feuerwehr Sennewitz waren unter den ersten, die die neue Dienstkleidung überreicht bekamen und anprobieren durften. Kritisch betrachteten die beiden Feuerwehrfrauen das neue Outfit und stellten schnell fest, dass Jacke und Hose hervorragend passen. Wie sie waren auch die anderen Kameraden aus Sennewitz und Morl sehr zufrieden. Sie waren am Dienstagnachmittag zur Übergabe im Feuerwehrhaus neben in Wallwitz gekommen, das neben dem Rathaus der Gemeinde Petersberg steht.

Für alle Feuerwehrleute aus Morl und Sennewitz gab es neue Arbeitskleidung

Passend zum internationalen Tag der Feuerwehrleute hatten Bürgermeister Ronny Krimm und der Gemeindewehrleiter Sven Berner dorthin eingeladen. Dort erhielten einige Kameraden Beförderungsurkunden, andere eine Ehrung aufgrund ihrer langjährigen Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr ihres Ortes, so wie Heiko Haschke, der schon 40 Jahre dieses wichtige Ehrenamt bekleidet.

Für alle Feuerwehrleute aus Morl und Sennewitz gab es zudem die neue Arbeitskleidung. „51 Garnituren haben wir für die beiden Ortswehren angeschafft und dafür 58.000 Euro investiert“, sagt Ronny Krimm. „Das ist viel Geld. Im Rahmen der Haushaltskonsolidierung müssen wir genau hinschauen, wofür die Gemeinde Geld ausgibt.“ Doch er ist sich sicher, dass das Geld für die Ausrüstung der Feuerwehren gut angelegt ist, weiß er doch, welche verantwortungsvolle Tätigkeit die Feuerwehrleute ausüben.

Atmungsaktiver, viel leichter und mehr Brandschutz

Noch in diesem Jahr sollen auch die Kameraden in Gutenberg und Brachstedt neue Dienstkleidung erhalten. Später sind dann die Freiwilligen Feuerwehren in den anderen Ortschaften Gemeinde dran. „Die persönliche Schutzausrüstung ist das Wichtigste, was die Kameraden brauchen“, erklärt Sven Berner. In den vergangenen Jahren gab es bereits neue Atemschutzgeräte, einheitliche Schutzhelme für alle Feuerwehrleute der Gemeinde Petersberg und auch mit neuen Schuhen seien sie bereits ausgerüstet. Nun folgte der Anzug, der aus Jacke und Hose besteht.

Im Gegensatz zur bisherigen Kleidung habe die neue viele Vorteile, vor allem biete sie viel mehr Brandschutz, sei also sicherer und atmungsaktiver und zudem viel leichter. Die bisherige Kleidung, die noch immer den heute geforderten Richtlinien entspreche, habe zwei Garnituren gehabt, eine für die Brandbekämpfung und eine für den technischen Hilfsdienst. Erstere habe ein enormes Gewicht gehabt. Die jetzt ausgelieferte Kleidung kann für beide Einsatzgebiete gleichermaßen verwendet werden.

Feuerwehranzüge wurden individuell zusammengestellt

Bevor die neuen Anzüge bestellt wurden, habe man getestet, erzählt Siiri Trechsel, die Brandschutzbeauftragte der Gemeinde Petersberg. Man habe Modelle von verschiedenen Anbietern jeweils an sechs bis acht Kameraden gegeben, die sie für drei Monate bei ihren Einsätzen zur Probe getragen haben. Danach gab es eine Auswertung und man habe sich für das jetzige Modell entschieden.

Im Zuge einer Ausschreibung habe sich die Gemeinde im vergangenen Jahr zunächst für die Feuerwehren Morl und Sennewitz die neue Einsatzkleidung bestellt. „Die Anzüge sind keine von der Stange, sondern wurden individuell für die Kameraden zusammengestellt, nachdem diese vermessen worden waren“, erläutert Ronny Krimm das Verfahren.

Feuerwehrleute müssen nicht nur Brände in Schach halten

Die bisherigen Schutzanzüge kommen jedoch nicht auf die Mülldeponie, sondern nach der Reinigung in eine Kleiderkammer, um die sich Feuerwehrmann Martin Kretzschmar kümmert. So stehe sie als Ersatz bereit, wenn es mal zu sehr großen Einsätzen kommt.

In der Gemeinde Petersberg gibt es derzeit 220 Feuerwehrleute. Die Haupteinsatzgebiete seien neben Bränden – besonders Feldbrände in den Sommermonaten - Verkehrsunfälle, auch auf der Autobahn 14, gewesen. Doch zunehmend werde die Feuerwehr auch vom Rettungsdienst als Tragehilfe hinzu gerufen, wenn zu rettende Personen zu schwer seien oder wenn ältere Personen in engen Wohnverhältnissen stürzten und der Rettungsdienst sie nicht alleine aus den Wohnung bekäme. (mz)