Hintergrund Hintergrund: Erweiterter Selbstmord
Berlin - Unter einem erweiterten Selbstmord verstehenJuristen und Psychologen, dass der Täter ihm nahe stehende Menschenmit in den Tod nimmt - anders als beim Doppelselbstmord ohne derenEinverständnis. Besonders häufig ist das Auslöschen der eigenenFamilie. Selbst ein Amoklauf kann unter bestimmten Umständen alserweiterter Suizid eingestuft werden.
Es können zum Beispiel wirtschaftliche Probleme oder schwereKrankheiten sein, die eine solche Verzweiflungstat vor allem beiMännern auslösen - sie glauben, auch ihre Familie könne mit denProblemen nicht fertig werden.
In der Logik des erweiterten Selbstmordes muss sich der Täterzuletzt töten. Misslingt ihm dies oder kann er sich gar nicht erstüberwinden, ist eine Verurteilung wegen Mordes oder Totschlagswahrscheinlich. Forschungsergebnisse belegen, dass Männer häufigerals Frauen zu Tätern werden. Frauen wiederum beziehen meistausschließlich ihre Kinder in den Selbstmord mit ein. (dpa)