Handball Handball: Lockt Star Ivano Balic den "Kretzsche" an?

Merseburg/MZ - Die Meldung war nur wenige Minuten alt, da twitterte der ehemalige Handballprofi und Nationalspieler Stefan Kretzschmar auch schon: „Respekt HSG Wetzlar!!! Ich hätte gern ein Trikot von Ivano Balic“ - Daumen hoch, zwinkendes Smiley. Der Bundesligist aus Mittelhessen hatte nämlich mit dem früheren Welthandballer Balic einen Transfer-Coup gelandet. Der 34-jährige Kroate gilt als einer der besten Spieler der Handball-Geschichte.
Wer ihn spielen sehen und vielleicht kennenlernen will, der sollte am kommenden Freitag und Sonnabend in die Merseburger Rischmühlen-Halle kommen. Denn dort tritt der Erstligist Wetzlar beim Handball-Champions-Cup an. Und HSG-Geschäftsführer Björn Seipp sagte gegenüber der MZ: „Natürlich kommt Ivano Balic mit.“ Und gleich in der ersten Partie des Champions-Cups am Freitag um 17 Uhr trifft Wetzlar auf den Zweitligisten SC DHfK Leipzig. Also gerade auf den Verein, für den das Handball-Idol Stefan Kretzschmar im Aufsichtsrat sitzt. Es könnte gut sein, dass „Kretzsche“ mit nach Merseburg kommt. Im Leipziger Verein konnte man das weder ausschließen noch bestätigen.
Es wäre immerhin die beste und schnellste Gelegenheit für Kretzschmar an das Trikot des früheren Welthandballers Ivano Balic zu gelangen. Aber was macht den Kroaten eigentlich zu einem Großen der Handball-Geschichte? Mit der Nationalmannschaft gewann Balic 2003 den WM-Titel und 2004 olympisches Gold in Athen. Zwischen 2004 und 2007 wurde er bei fünf Großereignissen in Folge als wertvollster Spieler (MVP) des Turniers ausgezeichnet. Insgesamt bestritt der Spielmacher 130 Länderspiele, in denen er 455 Tore erzielte. 2003 und 2006 war Balic jeweils Welthandballer.
Ein Handball-Urgestein bringen aber auch die Leipziger mit - allerdings auf der Trainerbank. Wieland Schmidt ist Torwart-Trainer beim SC DHfK. In den 1970er und 80er Jahren galt Schmidt als einer der besten Handballtorhüter weltweit. Er bestritt 276 Länderspiele für die DDR. Im Verein spielte der heute 59-Jährige für den SC Magdeburg, mit dem er von 1974 bis 1989 kein einziges Heimspiel in der Hermann-Gieseler Halle verlor.
Ist Wetzlar der Favorit für den mit 6 500 Euro dotierten Turniersieg beim Champions-Cup? „Wetzlar kam von vornherein für den Turniersieg in Frage. Die Verpflichtung dieses Stars ist eine mega-geile Sache und so wird das Turnier noch einen Zacken schärfer“, meint Turnierdirektor Peter Kurth . Aber auch die Mannschaft von Dinamo Minsk sei nicht zu unterschätzen.