Geiseltalsee Geiseltalsee : Ein zweites größeres Fahrgastschiff ab Braunsbedra

Braunsbedra - Für das große Ziel, am 1. Mai mit Rundfahrten des Fahrgastschiffes MS „Geiseltalsee“ auf dem Geiseltalsee zu starten, legt sich die Merseburger Firma ARS Betriebsservice GmbH als Besitzer ins Zeug.
Alle Genehmigungsunterlagen und das Konzept sind beim zuständigen Landesverwaltungsamt eingereicht. Die Schiffsbodenuntersuchung brachte keine Mängel zutage. Seit Dienstag wird der Schiffskörper für einen neuen blau-weißen Anstrich vorbereitet. Die Erneuerung von Elektrik, Innenausbau, Küche und Toilette ist im Gange. Termine für den Transport an den künftigen Heimathafen Braunsbedra, den dortigen Aufbau des Oberdecks, die Schiffstaufe und letztlich das Hineinheben in den Geiseltalsee stehen fest.
MS „Geiseltalsee“ mit zwei verschiedenen Touren
Das gab der ARS-Geschäftsführer Roland Karge am Montag bei einer Präsentation bekannt. Eingeladen hatte er dafür unter anderem die drei Bürgermeister der See-Anrainerstädte Braunsbedra, Mücheln und Bad Lauchstädt, die gerade eine Stellungnahme zu dem Vorhaben abgeben sollen, aber auch weitere Firmen und Partner, mit denen die ARS künftig in Sachen Personenschifffahrt zusammenarbeiten möchte. Er wisse, dass der Zeitplan sportlich ist, sagte Roland Karge. Aber er sei zuversichtlich.
Anbieten will die MS „Geiseltalsee“ ihm zufolge bei einem ganzjährigen Betrieb zwei verschiedene Touren einmal in westliche Richtung nach Mücheln und einmal östliche Richtung nach Frankleben. Beide sollen jeweils anderthalb bis zwei Stunden dauern. Zudem soll das Schiff mit Platz für 130 Gäste für Charterfahrten gebucht werden können.
Geiseltalsee: Weitere Anlegestellen sollen entstehen
Auch zu weiteren Plänen äußerte sich Roland Karge. Demnach sollen in Zusammenarbeit mit den Anrainerkommunen und dem Interessen- und Förderverein „Geiseltalsee“ (IFV) als Eigentümer der Halbinsel in den nächsten Jahren weitere Anlegestellen entstehen, da derzeit außer in Braunsbedra nirgends die technischen Voraussetzungen dafür gegeben seien.
Für zwei Anlegestellen nahe der Pfännerhall Braunsbedra und bei Frankleben will die ARS selbst die Kosten übernehmen. Und nach einer Freigabe des nördlichen Seeteils möchte die MS „Geiseltalsee“ natürlich bis zum Weinberg auf der Klobikauer Halde schippern.
Hafen Braunsbedra: Bau eines Stützpunktes mit Fahrkartenverkauf und Gastronomie
Am Hafen in Braunsbedra plant die ARS zudem den Kauf eines Grundstücks für den Bau eines Stützpunktes mit Fahrkartenverkauf und Gastronomie. Als weitere Kartenverkaufsstellen sind das Besucherzentrum am Aussichtsturm und die Touristinformation an der Seebrücke vorgesehen.
Auf dem Geiseltalsee verkehrt bislang nur die MS „Felix“ des IFV mit Platz für 30 Personen. Sie hat ihren Heimathafen in Mücheln. Die ARS Merseburg, deren Hauptschwerpunkt bisher deutschlandweit Pipelinebau und -wartung ist, hatte erklärt, sich künftig auch im Tourismus im Geiseltal zu engagieren. „Weil wir hier ansässig sind, unsere Mitarbeiter von hier kommen, wir einen Großteil unseres Geldes hier verdienen und der Region etwas zurückgeben wollen“, hieß es. (mz)