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Gärtnerhof "Grüner Berg" Gärtnerhof "Grüner Berg": Ökologische Produkte vom Feld nebenan

Von Diana Dünschel 05.02.2021, 13:30
In der Biokiste vom Biophilja Permakulturhof Halle stecken auch Langeneichstädter Produkte.
In der Biokiste vom Biophilja Permakulturhof Halle stecken auch Langeneichstädter Produkte. R. Thielicke

Langeneichstädt - Nächste Woche geht die letzte Bestellung raus. Dann ist im Gärtnerhof „Grüner Berg“ in Langeneichstädt die aktuelle Grünkohlernte beendet. Im Familienbetrieb von Johannes Fischer gibt es anschließend eine kleine Pause, bevor im März mit Zwiebeln stecken und Blumenkohl pflanzen die Feldarbeit wieder losgeht.

Das ökologische Unternehmen ist noch relativ jung, es besteht jetzt zehn Jahre. Als Wiedereinrichter gründeten Johannes Fischer und seine Frau Jana im Jahr 2011 gemeinsam mit den Eltern den Gärtnerhof, nachdem sie zuvor 20 Jahre im Allgäu gelebt hatten und dann in die alte Heimat zurückkehrten. Sie bewirtschaften heute 28 Hektar Fläche. Auf sechs Hektar davon wird Feldgemüse angebaut. Zum Sortiment gehören Grün-, China-, Rosen- und Blumenkohl, Knoblauch, Zwiebeln und Rhabarber.

Sternbetrieb der Versorgungsgemeinschaft „Sterngartenodysee“

Ein wichtiges Standbein der Vermarktung der Produkte ist die Beteiligung an einer Form der Solidarischen Landwirtschaft. Der Gärtnerhof ist ein sogenannter Sternbetrieb der Versorgungsgemeinschaft „Sterngartenodysee“. Dieser Kooperationsverbund hat Abnehmergruppen in den Ballungsgebieten Berlin, Potsdam, Halle und Leipzig.

Die Mitglieder zahlen monatlich einen festen Betrag, verpflichten sich zu unbezahlten Unterstützungsaktionen in den Betrieben und erhalten dafür regelmäßig eine Lieferung mit frischem, saisonalem Gemüse. „Leider gibt es bislang keine Gruppe in Merseburg. Das würde ich mir wünschen“, sagt Johannes Fischer, der möglichst kurze Lieferwege für sein Gemüse favorisiert.

Naturkostläden in Querfurt und in Merseburg

Der Langeneichstädter freut sich, seine Produkte dennoch in der Region anbieten zu können. Abnehmer sind zum einen die beiden Naturkostläden in Querfurt und in Merseburg im Merse-Center, wo es aktuell zum Beispiel Weiß- und Rotkohl sowie Knoblauch vom „Grünen Berg“ gibt und die Verkäuferin erzählt, dass besonders der Rosenkohl aus dem Müchelner Ortsteil immer ganz schnell ausverkauft sei.

Abnehmer ist aber auch der Biophilja Permakulturhof in Halle-Osendorf. In seinem Hofverkauf immer am Samstag von 9 bis 12 Uhr und in seiner Biokiste finden sich ebenso die Langeneichstädter Produkte. Für Kunden aus Merseburg, Schkopau und Kollenbey wird sogar Haustürlieferung angeboten. Interessenten können sich per E-Mail in den Verteiler aufnehmen lassen. Nach einer aktuellen saisonbedingten Winterpause gibt es die Biokisten dann ab dem Frühjahr wieder, wie die Betreiber sagen und man auch ihrer Internetseite entnehmen kann.

„Wir konnten die Nachfrage nicht decken“

Johannes Fischer denkt derweil daran, an seinem Betriebsdomizil in der Friedensstraße 88d in Langeneichstädt ebenfalls einen Hofverkauf einzurichten. Noch dieses Jahr möchte er diesen Plan gern verwirklichen, hat die Pläne dafür schon im Kopf. Denn gerade in der Pandemie habe er schon sehr gemerkt, dass die regionalen Erzeugnisse die Käufer ansprechen. Zudem hätten die Leute dankbar die Möglichkeit angenommen, wenigstens zum Einkauf rauszukommen.

„Wir konnten die Nachfrage nicht decken“, sagt der Familienvater. Bis sein Hofladen fertig ist, bietet er Interessenten jedenfalls an, einfach ins Objekt zu kommen, wenn das Hoftor geöffnet sei. Auch eine Bestellung sei möglich, denn ihm sei Frische sehr wichtig. In seinem Lager habe er derzeit Weiß- und Rotkohl, Zwiebeln und auch Knoblauch.

Sein Grünkohl hat ihn jüngst sogar ins Radio gebracht

Sein Grünkohl hat ihn jüngst sogar ins Radio gebracht. Denn auf seinen Feldern wachsen verschiedene Sorten davon. Das macht den Anbau zweifach ungewöhnlich. Zum einen gilt ja eher Norddeutschland und nicht das Geiseltal als Grünkohl-Anbauland. Zum anderen baut Johannes Fischer noch verschiedene, relativ seltene Sorten an: schwarzen und roten Grünkohl.

Der Geschmack sei völlig unterschiedlich, erklärt der Langeneichstädter dazu. Der rote Kohl würde die Leute immer an Weihnachten erinnern. Der schwarze Kohl sei nussiger. Wer das selber ausprobieren möchte, muss sich allerdings bis zur neuen Ernte im Herbst 2021 gedulden. Tipps fürs Zubereiten kann der Landwirt aber gern geben. Er mag den Grünkohl privat klassisch mit deftiger Wurst, sagt er. Aber er habe selber auch schon Grünkohl-Pesto gemacht oder könne als mediterrane Variante eine Grünkohl-Lasagne empfehlen. (mz)

Bei Saaletal-Naturkost im Merse-Center in Merseburg findet sich beim Gemüseangebot aktuell Weiß- und Rotkohl sowie Knoblauch vom „Grünen Berg“.
Bei Saaletal-Naturkost im Merse-Center in Merseburg findet sich beim Gemüseangebot aktuell Weiß- und Rotkohl sowie Knoblauch vom „Grünen Berg“.
R. Thielicke