1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Saalekreis
  6. >
  7. Gärtnerei : Gärtnerei : Wie man Geheimnisse züchtet

Jetzt live!

Gärtnerei  Gärtnerei : Wie man Geheimnisse züchtet

Von Claudia Crodel 15.05.2016, 08:00
Mit der Pfingstrosengärtnerei hat sich Steffen Schulze einen Traum erfüllt. Er züchtet auch neue Sorten.
Mit der Pfingstrosengärtnerei hat sich Steffen Schulze einen Traum erfüllt. Er züchtet auch neue Sorten. Lutz Winkler

Nauendorf - Spitze längliche Knospen sitzen auf dem Stiel. Wenn sie sich entfalten, ist eine wunderschöne ganz zart gelbe Blüte zu sehen. Die Pflanze, zu der sie gehört, ist eine Pfingstrose, genauer eine Strauchpfingstrose, und die trägt den klangvollen Namen „Kleines gelbes Geheimnis“. Es ist eine ganz neue Sorte, gezüchtet hat sie Steffen Schulze, der in Nauendorf bei Petersberg seit 2003 eine Pfingstrosengärtnerei betreibt und mittlerweile über 600 Sorten von Wildarten über die vielen bekannten Stauden bis hin zu Strauch-pfingstrosen anbietet. Jedes Jahr kommen 20 neue hinzu. Die Vielfalt der Blütenformen und Farbschattierungen ist enorm bei der Blume, deren Geschichte vor über 2 600 Jahren in China begann.

Als er seine Liebe zu den Pfingstrosen entdeckte und begann, die Gärtnerei aufzubauen, hegte Schulze bereits den Wunsch, eigene Sorten zu züchten. „Das ist eine aber langwierige Geschichte“, erzählt er. Etliche Male hat er ausgesät und gekreuzt. „Jetzt bin ich soweit, dass ich erste Sorten bezeichnen will und diese eventuell auch als neue Sorten anmelden werde“, so Schulze. Etwa zehn Neuzüchtungen hat er dafür im Blick. Jedoch müsse er dann eine ganz genaue Beschreibung jeder einzelnen neuen Sorte liefern und das mache noch einmal viel Arbeit. In Deutschland gebe es übrigens nur eine kleine Züchtergruppe, die sich regelmäßig in Quedlinburg trifft.

Einige seiner Kreationen hat der Züchter aus Nauendorf bereits mit Namen versehen. Bei seinen eigenen Sorten hat er beispielsweise Familienmitglieder verewigt. So heiße eine weiße Pfingstrose mit einem auberginenfarbigen Fleck nach Vater Otto. Auch den zweiten Vornamen seiner Tochter, Leonora, hat er für eine pastellrosafarbene eigene Kreation mit dunklem Fleck verwendet. Eine Emisa (Zusammensetzung aus Emilie und Isabelle) und eine Zoe befinden sich ebenso unter den Neuzüchtungen.

Wer sich für die Pfingstrosenvielfalt in Nauendorf interessiert, kann zu den Schautagen am 21. und 28. Mai sowie am 4. und 11. Juni (jeweils 9 bis 18 Uhr) in die Gärtnerei, Wallwitzer Straße  48, in den Wettiner-Löbejüner Ortsteil Nauendorf kommen.

Am 4. Juni ist zugleich Pfingstrosenfest. Dann gibt es nicht nur die herrlichen Blüten auf den Feldern und im Schaugarten zu bestaunen, sondern auch Kultur wie einen Trommelworkshop.  (ccr)

Und wie sieht es in diesem Jahr zu Pfingsten mit den nach dem kirchlichen Fest bezeichneten Blumen aus? Ende April fingen die ersten Pfingstrosen an zu blühen. Pünktlich zu den vor uns liegenden Feiertagen entwickelt sich bereits eine schöne Blütenpracht auf den Feldern und im Schaugarten der Nauendorfer Spezialgärtnerei. Ob der Vielfalt kann man schon mal ins Staunen kommen.

„Pfingsten liegt zeitig in diesem Jahr. Hinzu kommt, dass durch das kalte Frühjahr alles in der Entwicklung der Pflanzen ein wenig zurück ist“, meint Schulze. Aber das warme Wetter der vergangenen Tage hat sein Übriges getan. Bis in den Juni hinein blühen in Nauendorf noch die Pfingstrosen. (mz)

Ganz zartes Gelb kennzeichnet das „Kleine gelbe Geheimnis“.
Ganz zartes Gelb kennzeichnet das „Kleine gelbe Geheimnis“.
Lutz Winkler
Auch diese violette Pfingstrose blüht bereits.
Auch diese violette Pfingstrose blüht bereits.