SV Merseburg 99 Fußball-Verbandsliga: Mustapha Amari grübelt über Austritt bei SV Merseburg 99

Merseburg - Mit einer knackigen 90-Minuten-Einheit in den Beinen schickte Farih Kadic seine Verbandsliga-Kicker am Donnerstag in den Pfingst-Urlaub. Bis zum nächsten Training am Dienstag hat der SV Merseburg 99 Fußball-Pause. „Die Jungs sollen sich erholen, den Kopf frei bekommen und dadurch Kraft tanken für die letzten vier noch anstehenden schweren Spiele“, sagt der Coach des ersten Anwärters auf den Oberliga-Aufstieg. Und so machten sich Ouzmane Diakho und Marc Fabrice Gnanko nach dem Duschen auch schnell auf in Richtung zu ihren Familien nach Frankreich.
Der Coach selbst wird die Feiertage bei seinen Berner Sennenhunden zu Hause in Ostrau verbringen, die Käufer der neun Welpen empfangen, die sein vierbeiniger Liebling Lisa vor jetzt vier Wochen zur Welt gebracht hatte. Da interessieren Farih Kadic Tabellenstände und Ergebnisse genauso wenig wie der nächste Gegner Amsdorf.
Vertrag endet am 30. Juni
Nur ein Problem bewegt den Bosnier auch an den freien Tagen - das trägt den Namen Mustapha Amari. Der 22-jährige feine Techniker hat sich eine üble Angina eingefangen und liegt richtig flach. Antibiotika und heiße Zitrone bestimmen aktuell „Mustis“ Speiseplan. „Ich gehe davon aus, dass ich alles bis Dienstag überstanden habe und wieder auf dem Platz stehen kann“, sagt der geplagte Kicker.
Denn Mustapha Amari, der einst im Dress des HFC ein wenig Drittliga-Luft schnuppern durfte, will unbedingt den Sprung in die Oberliga schaffen. Das Ziel hatte er schon, als er sich den 99ern im Winter anschloss. „Er macht, was ich von ihm verlange“, sagt Trainer Kadic über den jungen Mann, der in den neun Verbandsliga-Einsätzen für die Merseburger drei Tore erzielen konnte. Zuletzt beim 5:2 im Derby gegen den VfB Imo wurde er eingewechselt, weil Kadic mit zwei echten Stürmern spielen wollte. Außerdem hatte Amari nach einer Oberschenkelzerrung unter der Woche Trainingsrückstand.
Dieser Verletzungs-Teilausfall ging Amari ähnlich auf die Nerven wie jetzt die Angina - und das in doppelter Hinsicht. Der Vertrag beim SV Merseburg 99 endet am 30. Juni 2016. Gespräche über eine Verlängerung, sagt der Kicker, werden erst nach Saisonende geführt. Auch, weil Mustapha Amari beruflich zwei Alternativen hat. Er könnte bei der Landespolizei Sachsen anfangen. „Ich wurde angenommen, habe aber noch nicht in Leipzig zugesagt. Auch ein Verein bietet einen Job an“, sagt er.
Das zweite Problem ist im wahrsten Sinne des Wortes ein schweres: Amari schleppt immer noch zu viel Gewicht mit sich herum. „Das wird langsam. Ein paar Kilo sind schon runter“, sagt der Mittelfeldspieler. Aber auch: „Ab und zu bin ich auf dem Gebiet noch etwas schlampig.“
Wie HFC-Profi Ivica Banovic unterstützt auch Trainer Farih Kadic die Bemühungen des Spielers. Die „Ernährungsberater“ wissen, dass es bei Mustapha Amari für die Verbandsliga reicht. Die körperliche Oberliga-Tauglichkeit wird sich der „schwere Junge“ jedoch hart erarbeiten müssen. (mz)