Frischekur am Kurpark Frischekur am Kurpark: Bad Lauchstädt reißt historisches Foyer vom Kursaal ab
Bad Lauchstädt - Vorsichtig nehmen die drei Bauarbeiter die Dachziegel von den Leisten und stapeln sie zur Wiederverwendung. Die wird jedoch an anderer Stelle erfolgen. Denn der Bau, den sie bisher vor Regen und Schnee schützten, das alte Foyer des Kursaals, hat ausgedient und wird von den Bauarbeitern derzeit abgerissen – zunächst in Handarbeit, um wiederverwertbare historische Baustoffe wie die Ziegel, auch Türen wurden bereits eingelagert, zu retten. Anschließend schieben sie den Rest jedoch mit schwerem Gerät zusammen und verfüllen den Keller.
Abriss in Bad Lauchstädt: Foyer vom Kursaal über 85 Jahre alt
Der alte Foyerbau an der Ostseite des Kursaals stammt aus dem Jahr 1932. Mittlerweile wird er nicht mehr gebraucht. Der neue Eingangsbereich auf der Westseite des Saals ist fast fertig. Er soll im Mai den Namen des ehemaligen FDP-Außenministers Hans-Dietrich Genscher erhalten. „Und zwei Foyers brauchen wir nicht“, begründet René Schmidt, Geschäftsführer der Bad Lauchstädter Kuranlagen, den Abriss.
Auch neuer Zugang zum Kurpark soll entstehen
Der hat aber noch einen anderen Zweck. Das neue Foyer versperrt einen bisherigen Parkzugang von der Parkstraße aus. Der soll nun an die Stelle des alten Foyers rücken.
Dafür werde man in der kommenden Woche Teile der alten Feldsteinmauer zur Parkstraße aufbrechen, blickt Schmidt voraus. Hier soll ein barockes Parktor, das derzeit noch einige Meter weiter steht, in die Mauer eingesetzt werden.
Der neue Zugang ist aus Sicht des Geschäftsführers sogar logistisch günstiger gelegen als der alte: „Denn die Gäste kommen jetzt direkt bei den Lauchstedter Gaststuben rein.“
Der Abriss und der neue Parkeingang zählen zu den letzten Arbeiten bei der vor mehr als fünf Jahren begonnenen und bereits über drei Millionen Euro teuren Sanierung des Kursaal-Ensembles. Dessen Kernstück wurde im späten 18. Jahrhundert errichtet. (mz)
