Erstklässlern mit Migrationshintergrund Erstklässlern mit Migrationshintergrund: Wie sieht es mit gerechterer Verteilung aus?

Merseburg/Querfurt - Es ist soweit - nicht nur die Merseburger Schwimmhalle und der neue Edeka in Merseburg-Süd öffnen - auch die Schulen machen erstmals nach den Ferien wieder die Türen auf. Im Saalekreis beginnt für 15.628 Schülerinnen und Schüler an 70 allgemeinbildenden Schulen der Unterricht. Davon sind 1.635 Erstklässlerinnen und Erstklässler. 1.532 lernen an öffentlichen Schulen und 103 an Schulen in freier Trägerschaft.
In Merseburg werden am Samstag insgesamt 315 Kinder in die 1. Klassen eingeschult. Im vergangenen Jahr waren es 319. 255 Kinder sind Abc-Schützen der Merseburger Grundschulen (266 waren es 2017). 40 Kinder werden in die evangelische Johannesschule eingeschult (47 im Vorjahr). Weitere Erstklässler werden zukünftig in anderen Schulen, auch außerhalb der Stadt, lernen. In allen vier Klassenstufen besuchen dann insgesamt 1.321 (1.271) Schüler eine Grundschule, darunter 168 (173) die Johannesschule.
Merseburg will gerechtere Verteilung von Erstklässlern mit Migrationshintergrund
Ab diesem Schuljahr wird es an den Merseburger Grundschulen eine gerechtere Verteilung von Erstklässlern mit Migrationshintergrund geben. Hatten bisher die Grundschule im Rosental und die Grundschule Am Geiseltaltor den größten Teil junger Migranten und damit eine enorme zusätzliche Aufgabe zugewiesen bekommen, werden nun auch zunehmend andere Schulen ins Boot geholt.
An der Dürer-Grundschule (Gesamtschülerzahl 215) werden 51 Erstklässler eingeschult, davon 15 mit Migrationshintergrund. Die Rosental-Grundschule (249) bekommt 32 Abc-Schützen, zehn davon haben ausländische Wurzeln. 2017 waren das noch 39 der Erstklässler. Die Grundschule Am Geiseltaltor (170) hatte unter ihren Erstklässlern 2017 noch 21 Abc-Schützen mit Migrationshintergrund. In diesem Jahr werden es fünf von 30 sein. In der Lilienthal-Grundschule (203/50 Erstklässler) werden neun ausländische Kinder eingeschult. In Geusa (96/23) sind es vier Kinder, ebenso in der Johannesschule (168/40).
An der Joliot-Curie-Grundschule feiern 69 Kinder ihre Einschulung
An der Joliot-Curie-Grundschule (220 Schüler) feiern 69 Kinder ihre Einschulung (13 mit Migrationshintergrund). Und hier gibt es noch etwas Besonderes: Die Kinder der MZ-Patenklasse, dem Lernhaus B, sind dann nicht mehr die Jüngsten. Sie begrüßen mit einem kleinen Programm nicht nur die neuen ersten Klassen, sondern auch ihre neun neuen Klassenkameraden, denn hier gibt es erstmals eine gemeinsame Schuleingangsphase von Abc-Schützen mit Kindern, die schon ein Jahr an der Schule gelernt haben.
Die bessere Verteilung der Kinder mit Migrationshintergrund war seit langem im Bildungsausschuss des Stadtrates diskutiert worden. „Um den Kindern, die jetzt noch nicht in die Schule kommen und vielleicht auch keine Kita besuchen, einen besseren Start ins Schulleben zu ermöglichen, werden wir im September unser Projekt ’Durch Kommunikation zur Integration’ fortsetzen“, sagte Thomas Nemson, Leiter des Jugend- und Sportamtes der Stadt. Die Deutschklassen würden durch den Verein Iviz in der Grundschule in Süd angeboten und auch im Kiz Rosental, wo das Projekt im März gestartet war, werde es wieder ein Angebot geben.
Außerhalb von Merseburg nur wenige Grundschüler bzw. Erstklässler mit Migrationshintergrund
Eine kleine Umfrage bei einigen Grundschulen im Bereich Merseburg-Querfurt ergab, dass es außerhalb von Merseburg nur wenige Grundschüler bzw. Erstklässler mit Migrationshintergrund gibt. In den vier Grundschulen der Einheitsgemeinde Schkopau lernen insgesamt 534 Schüler. 126 werden eine 1. Klasse besuchen. Sieben Kinder mit Migrationshintergrund lernen an der Grundschule im Kernort Schkopau.
Die Goethestadt Bad Lauchstädt hat drei Grundschulen mit insgesamt 321 Schülern, wovon 95 eingeschult werden. Nur an der Grundschule Bad Lauchstädt lernen vier ausländische Kinder. Im Weida-Land gibt es 237 Grundschüler. Davon feiern 49 am Samstag ihr Einschulung. Und an der Grundschule Querfurt lernen jetzt 270 Schüler. 54 werden zum ersten Mal die Schule besuchen. Insgesamt lernen hier drei Kinder mit ausländischen Wurzeln. (mz)