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Erfinder das Geiseltalseelaufs Erfinder das Geiseltalseelaufs: Sven Rosenbaum hat sich um den Sport verdient gemacht

Von Anke Losack 07.10.2020, 10:30
Sven Rosenbaum, der den Geiseltalseelauf in Braunsbedra ins Leben gerufen hat, und Michael Pfeil (r.)
Sven Rosenbaum, der den Geiseltalseelauf in Braunsbedra ins Leben gerufen hat, und Michael Pfeil (r.) Anke Losack

Braunsbedra - Vor fünf Jahren hatte Chef-Organisator Sven Rosenbaum schon einmal bei Michael Pfeil angefragt, ob er am 20. Geiseltalseelauf in Braunsbedra starten würde. „Da war ich aber gar nicht fit“, begründet der heute 43-Jährige seine damalige Absage. Für das 2020 stattfindende 25-jährige Jubiläum des Laufs probierte es sein ehemaliger Leichtathletiktrainer vom SV Braunsbedra erneut.

Pfeil, der seit ein paar Jahren mit seiner Familie in der Nähe von Stuttgart lebt, erfüllte ihm den Wunsch und kam am Wochenende zu dem Lauf ins Geiseltal. Im Gepäck hatte der gebürtige Müchelner nicht nur Sportsachen, sondern auch einen Pokal: Den, den er als Sieger des 1. Geiseltalseelaufs im Jahr 1996 gewonnen hatte. Er hat ihn in Ehren gehalten und erinnert sich, dass die Laufveranstaltung da viel kleiner und familiärer als heute gewesen sei.

„Eine Lebensaufgabe“

Der Geiseltalseelauf hat sich in den Jahren zu einem der größten Sportevents in Sachsen-Anhalt entwickelt. Und einen erheblichen Anteil daran hat Sven Rosenbaum. 1995 wurde er Abteilungsleiter Leichtathletik beim SV Braunsbedra und rief ein Jahr später den Geiseltalseelauf ins Leben.

„Dieser Lauf erfährt seitdem regional und überregional über die Jahre eine immer größer werdende Bedeutung“, erklärte Gabriela Bach, Vizepräsidentin vom Kreissportbund (KSB) Saalekreis. Sie hat beim Ball des Sports am vergangenen Freitag eine Laudatio auf Rosenbaum gehalten, der als langjährig verdienter Trainer mit einem Engagementpreis ausgezeichnet wurde.

Auch im Beruf hat er mit Sport zu tun

Rosenbaums Einsatz für den Sport und die sportliche Entwicklung des Nachwuchses ist vielfältig. Die Leichtathletik war schon in jungen Jahren sein Steckenpferd. Gabriela Bach wusste zu erzählen: „Er begann seine sportliche Karriere unter dem strengen Regime von Walter Knebel beim MSV Buna Schkopau und war ein hervorragender Mittelstreckenläufer.“ Nach dem Studium zum Grundschullehrer habe es ihn zurück in seine Heimat nach Braunsbedra gezogen.

Auch im Beruf hat er mit Sport zu tun. „Als Sportlehrer an der Lessing-Grundschule in Braunsbedra ist es für ihn eine Selbstverständlichkeit, eine Arbeitsgemeinschaft Sport zu leiten. Damit nimmt er auch seine Vorbildfunktion als stellvertretender Schulleiter wahr“, lobte Bach und ging dann auf sein ehrenamtliches Engagement als Trainer beim SV Braunsbedra ein. „Sein besonderes Augenmerk liegt in der Ausbildung junger Athleten.“

Seit 1996 unzählige Meister im Gehen hervorgebracht

Seit 1996 habe Rosenbaum unzählige Landesmeister, Mitteldeutsche und Nordostdeutsche Meister sowie 2015 sogar einen Deutschen Meister im Gehen hervorgebracht. Darüber hinaus würden von ihm regelmäßig Athleten an die Eliteschule des Sports delegiert. Die KSB-Vizepräsidentin nannte da als Beispiel Viktoria Dönicke, die Gewinnerin der Goldmedaille in der 4 mal 100 Meter-Staffel bei der U20-WM im Jahr 2018 war und seit vergangenem Jahr erfolgreiche Bobanschieberin ist.

Gabriela Bach resümierte in ihrer Laudatio, dass sich Rosenbaum seit über 25 Jahren mit viel Einsatzbereitschaft, Herzblut und Hingabe dem Sport verschrieben hat. „Die Leichtathletik ist längst zu seiner Lebensaufgabe geworden.“ Und der Geiseltalseelauf ist offenbar sein „Baby“, das mittlerweile groß geworden ist.

Kohletaler für Teilnehmer

Anfangs, 1996, waren rund 20 Teilnehmer am Start. Über 700 wurden im vergangenen Jahr verzeichnet. Wegen Corona musste die Zahl in diesem Jahr auf 550 limitiert werden, berichtete Rosenbaum. Trotz einiger Einschränkungen konnten aber auch dieses Mal mehrere Streckenangebote unterbreitet werden. Michael Pfeil startete beim Sieben-Kilometer-Lauf.

„Ich denke, die werde ich schaffen“, sagte der 43-Jährige, der zudem die ehrenvolle Aufgabe von Rosenbaum bekommen hatte, den Startschuss für den 25. Geiseltalseelauf abzugeben. Dann ging es für ihn auf die Strecke, und er konnte in seiner Altersklasse den Lauf gewinnen. Neben dem Pokal von damals nahm er diesmal einen Kohletaler als Medaille, die jeder Zieleinläufer bekam, mit nach Schwaben. (mz)