Dart Dart: Warum Spieler aus Halle und Merseburg sächsische Landesmeisterschaften ausrichten

Halle (Saale)/Merseburg - Sie haben es tatsächlich geschafft: Die Dart-Mannschaft des SV Merseburg-Meuschau ist vor kurzem Leipziger Bezirksmeister 2016/17 geworden. Als das beste von zehn Teams blieben die Steel-Darter ungeschlagen. Aber Leipzig? Ja, denn in Sachsen-Anhalt gibt es keinen organisierten Landesverband, weshalb die drei bestehenden Dart-Vereine aus Markwerben, Muldenstein und Merseburg in der Bezirksliga Leipzig spielen.
Das 16-köpfige Merseburger Team ist bunt gemischt. Die Spieler kommen zum Beispiel auch aus Günthersdorf, Schkopau und sogar aus Halle. Der jüngste Spieler ist der 17-jährige Sören Cyril Veit. „Der älteste bin wahrscheinlich ich“, schmunzelt Ralf Schulz (55), der Leiter der Abteilung Dart beim Meuschauer Verein. Er selbst habe vor etwa zehn Jahren mit dem Dartspielen begonnen, erzählt der Schkopauer. Anfang 2014 sei das Team gegründet worden. Und seitdem ging es steil bergauf. „Einer aus unserem Team hat in Berlin sogar schon mal Bundesliga gespielt.“
Beim Steel-Dart wird mit Dart-Pfeilen mit Metallspitze aus 2,37 Meter auf eine Kork- oder Sisal-Scheibe geworfen
Der 36-jährige Yves Wawrzyniak aus Halle kommt beinahe jede Woche nach Merseburg, um zu trainieren. „Vor zehn Jahre habe ich in halleschen Kneipen angefangen, Elektro-Dart zu spielen. Dabei habe ich dann auch Ralf Schulz kennengelernt und bin irgendwann zum Steel-Dart gewechselt.“ Da es in Halle keinen eigenen Verein gibt, habe er sich einfach dem Merseburger Team angeschlossen.
Beim Steel-Dart wird mit Dart-Pfeilen mit Metallspitze aus 2,37 Meter auf eine Kork- oder Sisal-Scheibe geworfen. Die Merseburger spielen die Version 501 Double Out. Jeder Spieler beginnt dabei mit 501 Punkten. Nach jedem Wurf wird die Anzahl Punkte abgezogen, die mit dem Pfeil erzielt wurde. Das Spiel gewinnt der, der zuerst mit null Punkten abschließt - mit einem Treffer in den äußeren (Double-)Ring.
SV Merseburg-Meuschau hat den Zuschlag bekommen
Nach ihrem gewonnen Bezirksmeistertitel hatte sich die bunte Truppe aus Merseburg um die Austragung der Sächsischen Landesmeisterschaft beworben, an der die vier besten Teams der Bezirksliga teilnehmen. Und: Der SV Merseburg-Meuschau hat den Zuschlag bekommen.
„Ein Sieg bei der Landesmeisterschaft wäre zwar toll, würde aber bedeuten, dass wir in die Relegation für die Bundesliga kämen. Das würde enorme Kosten bedeuten“, dämpft Schulz die möglicherweise aufkommende Euphorie. Zunächst fliegen aber am 27. Mai, ab 13.30 Uhr im Sportlerheim in Meuschau die Pfeile im Kampf um die Landesmeisterschaft. (mz)