Bürgermeisterin von Wettin-Löbejün Bürgermeisterin von Wettin-Löbejün : "Das packe ich jetzt an"

Wettin-Löbejün - Seit Sonntagabend steht fest: Wettin-Löbejüns neue Bürgermeisterin ist die alte. Antje Klecar wurde mit 62,78 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen im Amt bestätigt. Damit entsprach das Ergebnis nahezu dem Ergebnis von 2011, lag sogar ein klein wenig höher, denn damals waren es 61 Prozent der Stimmen.
„Ich freue mich darüber“, sagte die Bürgermeisterin am Tag danach. „Es ist ein Ergebnis, mit dem ich gut leben kann“, meint sie, betont aber zugleich, dass sie dies vor allem auch ihren Unterstützern, ihrem Team im Rathaus, vielen Vereine, den Feuerwehren und ihrer Familie zu verdanken habe.
Kindertagesstätte in Merbitz soll angepackt werden
Die Wiederwahl für das Amt der Bürgermeisterin hieße für sie aber nicht, dass alles in der Stadt Wettin-Löbejün nur so weiter laufen werde, wie bisher. „Eine solche Haltung wäre nicht richtig“, sagt Antje Klecar. Zu den ganz dringenden Aufgaben, die als nächstes angepackt werden müssen, zählt die Kindertagesstätte in Merbitz. Dort ist man gegenwärtig in der Planungsphase mit einem Architekten. Es steht deshalb noch nicht fest, ob die alte Kita saniert wird oder ob ein Neubau kommt.
Besondere Priorität habe auch der Nikolai-Kirchplatz in Wettin im Rahmen der Städtebausanierung. „Der ist seit langem eine Katastrophe“, weiß die Bürgermeisterin. „Für einen grundhaften Ausbau werden die finanziellen Mittel voraussichtlich nicht reichen“, erläutert Klecar. Aber die Oberfläche müsse auf jeden Fall erneuert werden. In diesem Zusammenhang müssten auch Absprachen mit dem Wasser und Abwasserzweckverband Saalekreis getroffen werden, denn auch eine haltbare Regenwasserableitung müsse bei der Sanierung mit einbezogen werden.
Etliche Gemeindestraßen in sehr schlechtem Zustand
Und noch eine andere Aufgabe steht auf Antje Klecars Prioritäten-Liste: Sie weiß, dass es in der Gemeinde Wettin-Löbejün etliche Gemeindestraßen gibt, die sich in sehr schlechtem Zustand befinden und sanierungsbedürftig sind. Deshalb möchte sie, dass ein Straßenatlas der Gemeindestraßen entsteht. Dort solle zunächst eine Bestandsaufnahme erfolgen, um danach festlegen zu können, wo der Sanierungsbedarf am dringendsten sei. „Stück für Stück beziehungsweise Straße für Straße soll dann die Erneuerung der Straßen erfolgen“, erklärt sie. Das ist ein außerordentlich umfangreiches Vorhaben.
Die alte, neue Bürgermeisterin verweist darauf, dass es auch Aufgaben gebe, die man, wie gehabt, weiter treiben müsse. Damit meint sie vor allem den weiteren konstanten Schuldenabbau. „Wir brauchen Luft für neue Investitionen“, sagt sie.
Schuldenlast auf 10,9 Millionen Euro abgeschmolzen
Als sie am 1. Januar 2011 als Bürgermeisterin der neugegründeten Doppelstadt Wettin-Löbejün mit insgesamt elf Ortschaften antrat, hatte die Gemeinde 24,6 Millionen Euro Schulden aus Investitionskrediten. Zum Ende Dezember 2017, so die Hochrechnung, wird die Schuldenlast auf 10,9 Millionen Euro abgeschmolzen sein.
Rund drei Millionen Euro davon seien durch das Programm Strak II des Landes Sachsen-Anhalt erlassen worden. Die Abzahlung würde nach und nach geschehen. „In diesem Jahr mussten wir noch rund zwei Millionen anzahlen, 2022/23 werden es noch rund 500.000 Euro sein.“ (mz)