Schafstädter suchen Platz für Lesestoff Bücherbörse in roter Telefonzelle

Schafstädt - Schon seit mehreren Jahren verfolgen einige Schafstädter die Idee, aus einer ausgedienten Telefonzelle einen für alle Menschen zugänglichen Bücherschrank zu machen. Bisher blieb es leider nur bei der Idee. Denn ein Problem dabei war ja: Woher bekommt man eine Telefonzelle? „Durch einen glücklichen Zufall entdeckte das Team der Firma ProBaum bei einem seiner Einsätze eine rote Telefonzelle und hat sofort an uns gedacht“, erzählt Susi Zenker von der Kirchengemeinde Schafstädt. Das ausgediente Telefonhäuschen hatte bis dahin im Park einer Senioreneinrichtung in Merseburg gestanden.
„Nach einigen Telefonaten mit der Geschäftsleitung der Senioreneinrichtung, waren wir dann endlich stolze Besitzer einer Telefonzelle. Wir haben sie sogar geschenkt bekommen.“ Bei einem nachmittäglichen Einsatz wurde die Telefonzelle dann von Geröll und Dreck befreit. Mit vereinten Kräften wurde das rund 300 Kilo schwere gute Stück auf den Transporter der Firma „ProBaum“ gehievt und nach Schafstädt gebracht.
Bücher-Tausch-Börse für Jedermann
„Geplant ist, dass die Telefonzelle in Gemeinschaftsarbeit vom Kinderkreis und anderen freiwilligen Helfern ein neues, hübsches Gewand bekommt und dann als Bücher-Tausch-Börse für Jedermann zugänglich ist“, erzählt Susi Zenker. Man kann also Bücher hineinlegen, die man bereits gelesen hat, und nun nicht mehr braucht. Und man kann nachschauen, ob vielleicht jemand etwas dagelassen hat, das einen selbst interessieren könnte. „Wir würden auch eine Lesebank neben der Telefonzelle für ein gemütliches Accessoire halten“, sagt Zenker. „So kann man sich die Lektüre auch gleich vor Ort zu Gemüte führen.“ Mit diesem Projekt wolle man ein Zeichen der Offenheit und des Miteinanders setzen und Menschen einladen, sich zu treffen und Gemeinsames zu tun, sagt die Schafstädterin.
Bevor es aber soweit sein kann, muss noch eine entscheidende Frage geklärt werden, bei der noch große Uneinigkeit herrscht: Wo soll die Bücher-Tausch-Börse ihren Platz finden? Zur Auswahl steht der vordere Teil des Kirchgartens, für alle Menschen zugänglich und an zentraler, präsenter Stelle gelegen, oder der Hof des Pfarrhauses, der etwas abgeschieden und nicht ständig zugänglich ist. Eine baldige Befragung in Briefform aller Gemeindeglieder soll darüber entscheiden. (mz/und)